Essen. Je 20.000 Besucher werden zu zwei Konzerten von „Seeed“ am Baldeneysee erwartet. Dazu steigt die Kanupolo-Meisterschaft. Es wird voll. Zu voll?
Es dürfte voll werden an diesem Wochenende am Baldeneysee. Nicht nur wegen des sommerlichen Wetters. Vor der Tribüne am Regattahaus wird ab Freitag die Deutsche Meisterschaft im Kanu-Polo ausgetragen. Am selben Abend gastiert „Seeed“ am Seaside Beach. Es ist Teil eins eines Doppelkonzerts der Reggae-Band aus Berlin. Teil zwei folgt am Samstagabend. Mit jeweils 20.000 Besuchern sind beide Auftritte ausverkauft. Einmal mehr wird das Verkehrskonzept der Stadt Essen also auf eine harte Belastungsprobe gestellt.
Seaside Beach Betreiber Holger Walterscheid rät allen Konzertbesuchern deshalb, mit der S-Bahn anzureisen. Die S 6 hält am Bahnhof Hügel. Von dort sind es nur einige wenige Schritte zum Veranstaltungsort.
Der Veranstalter rät Besuchern, mit dem Fahrrad zu kommen – oder zu Fuß
Alternativ verkehren wieder Shuttle-Busse ab der Messe Essen, ab 16 Uhr stehen sie auf dem Parkplatz P 5 bereit. Besucher, die mit dem Auto anreisen, sollten dort parken oder auf dem Messe-Parkplatz P 9, heißt es. Besser noch, sie kommen mit dem Fahrrad oder dem E-Roller – oder gehen gleich zu Fuß.
Denn mit Verkehrsbehinderungen ist zu rechnen. So war es zuletzt beim Konzert von Sarah Connor, als rund um den Stadtwaldplatz zeitweise nichts mehr ging. Beobachter sprachen von einem Verkehrschaos. Das soll sich nicht wiederholen.
„Wir legen den Fokus auf die Shuttle-Busse“, betont Sven Lange, Leiter der städtischen Verkehrsbehörde. Von der Messe fahren die Busse in einem Rundkurs über den Stadtwaldplatz und die Lerchenstraße, wo sie in Höhe des Seaside Beach stoppen, um Konzertbesucher aussteigen zu lassen. Über Werden geht es dann zurück in Richtung Messegelände. An- und Abfahrt sollen möglichst reibungslos über die Bühne gehen.
Die Lerchenstraße wird deshalb in Höhe Stadtwaldplatz ab 18 Uhr gesperrt. Gleiches gilt ab 19 Uhr für die Freiherr-vom-Stein-Straße aus Richtung Werden bis zur Regattastrecke. Das heißt: Am Regattahaus kann nicht geparkt werden. Je nach Verkehrslage könnten die Sperren auch später aufgestellt werden, keinesfalls aber früher, betont Sven Lange.
Die Stadt Essen richtet den Fokus auf die An- und Abfahrt der Shuttle-Busse
Der städtische Behördenleiter begründet die Vollsperrung mit dem hohen Besucheraufkommen. Wer den Bus-Shuttle nutzt, müsse die Fahrbahn überqueren. Gleiches gelte für Besucher, die mit der S-Bahn kommen. Sie sollen nicht gefährdet werden. Autos werden deshalb verbannt.
Parkplätze sind ohnehin knapp. Ab 15 Uhr darf entlang der Lerchenstraße in Richtung Stadtwaldplatz geparkt werden. Wer diese Möglichkeit nutzt, darf die Lerchenstraße vor Ende der Konzerte verlassen. Nur hineinfahren darf man ab 18 Uhr eben nicht.
Die Pkw-Stellplätze entlang der Freiherr-vom-Stein-Straße bis zum Seaside Beach stehen hingegen nicht zur Verfügung. Die Straße wird ab dem Abzweig Lerchenstraße komplett gesperrt. Wie Sven Lange erläutert, hat die Stadt in Absprache mit der Feuerwehr damit die Konsequenz gezogen aus dem Unglück, das sich im September 2021 am Seaside Beach während des Konzerts von Casper und Marteria ereignet hat. Während eines Unwetters war eine LED-Wand umgestürzt, 28 Personen wurden verletzt. Der Einsatz von Rettungskräften dürfe nicht durch an- und abfahrende Autos gestört werden. Auch für den Fall, dass das Gelände evakuiert werden muss, müsse die Freiherr-vom-Stein-Straße frei bleiben.
Die Freiherr-vom-Stein-Straße dient als Rettungsweg
Der Parkplatz im unteren Bereich der Straße könnte ohnehin nicht zum Parken genutzt werden. Er dient dem Konzertveranstalter als Logistikfläche.
Beim Konzert von Sarah Connor kam es laut Beobachtern am Stadtwaldplatz zu Verkehrsbehinderungen, weil Autofahrer in Höhe der Lerchenstraße anhielten, damit Konzertbesucher aussteigen konnten. Dadurch bildeten sich Rückstaus. Gegebenenfalls müsse beim Verkehrskonzept nachjustiert werden, sagt Sven Lange, lässt aber offen, wie.
Der diesjährige Konzertreigen am Seaside Beach dokumentiert einen Nachholbedarf, der den Lockdowns während der Corona-Zeit geschuldet ist. Was die Verkehrsbelastung angeht, ist nach Einschätzung der Verkehrsbehörde, damit allerdings die Belastungsgrenze erreicht.