Essen-Rüttenscheid. Ein Fahrstreifen am Grugabad-Parkplatz in Essen sorgt für Verwirrung. Viele Autofahrer werden abgeschleppt. Stadt sieht keine Versäumnisse.
„Das kann nicht mit rechten Dingen zu gehen.“ Peter Weintz ist sauer: Am 30. Juni wollte der Recklinghäuser eigentlich einen entspannten Tag mit seinem Enkel im Grugapark verbringen. Doch der Tag endete nicht so schön, wie er begonnen hatte.
Zurück auf dem Parkplatz muss er feststellen, dass sein Auto abgeschleppt wurde. Für Weintz unverständlich, denn ein Parkverbotsschild konnte er nirgends sehen. „An dem Tag war es voll auf dem Parkplatz. Also habe ich mich gefreut, als ich am Rand gesehen habe, dass ein Parkplatz frei wurde.“ Viele Autos hätten dort hintereinander gestanden. Eins habe die Reihe gerade verlassen als er ankam – ein Glücksfall, dachte sich der Rentner zu dem Zeitpunkt noch.
Der Stadt Essen ist das Problem auf dem Gruga-Parkplatz bekannt
„Ich habe weder den Streifen auf dem Boden gesehen – vermutlich weil schon so viele Autos dort standen“, so Weintz. Noch habe er ein Schild am Rand gesehen. „Umso erschrockener war ich, als mein Auto plötzlich weg war.“ Und mit dem Problem steht Weintz nicht alleine da. Bei der Rückkehr zum Auto habe er „fünf oder sechs“ Mitarbeiter des Ordnungsamtes gesehen, die den Parkplatz kontrolliert haben.
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Der Stadt ist das Problem durchaus bekannt. Rund um den Parkplatz komme es immer wieder vor, dass Autofahrer falsch parken. „Es gibt einen Fahrstreifen, der um den Parkplatz „Am Grugapark 10“ führt. Dieser ist von der daneben geführten Busspur mit einer Fahrstreifenbegrenzungslinie getrennt“, so eine Sprecherin der Stadt.
Viele Autofahrer würden diesen Bereich für einen Parkstreifen halten. Wer ein Fahrzeug führt, dürfe aber auf der Fahrbahn nicht parken, wenn zwischen dem abgestellten Fahrzeug und der Fahrstreifenbegrenzungslinie kein Fahrstreifen von mindestens drei Meter mehr verbleiben, so die Sprecherin. Hintergrund sei, dass ansonsten andere Fahrzeugführer gezwungen seien, verbotswidrig über die Fahrstreifenbegrenzungslinie und dann auf der Busspur zu fahren.
Autofahrer vermutet „Abzocke seitens der Stadt“
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Regelmäßig komme es deshalb vor, dass die Stadt an der Stelle eingreifen müsse, um die Fahrspur wieder befahrbar zu machen und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. „Leider kommt es an dieser Stelle immer wieder zu Abschleppmaßnahmen“, sagt die Sprecherin.
Für Peter Weintz aus Recklinghausen wurde diese Maßnahme teuer: Insgesamt liegen die Gebühren, die er zahlen muss, bei etwa 400 Euro. Das Geld hat er gezahlt. Für ihn unverständlich bleibe jedoch, wie die Stadt mit der Situation umgeht. „Wenn man dort nicht parken darf, ist das ja okay – aber dann soll das so auch bitte gekennzeichnet werden – für mich wirkt das wie Abzocke seitens der Stadt.“
Für die Stadt hingegen ist klar: Dort muss kein Schild stehen. Denn die Straßenkennzeichung auf dem Boden sei der Ersatz für ein Schild. „Wir gehen davon aus, dass jeder Fahrer dies in der Fahrschule gelernt hat“, so die Stadtsprecherin.
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