Essen-Werden. Bei einer Aufführung ihres Reisefilms sammelte das Essener Ehepaar Clasen für den guten Zweck: Warum sie die ambulante Hospizarbeit unterstützen.

Erika und Clemens Clasen haben ihre Mitbürger schon oft erfreut mit professionell aufgemachten Reisefilmen. Nun entführten die beiden Fischlaker in die südfranzösische Provence. Die dabei für den guten Zweck gesammelten 1000 Euro wurden nun übergeben an Manfred Boers, den neuen Schatzmeister des Fördervereins der ökumenischen Hospizgruppe.

Der Saal im Haus Fuhr war mit 90 Zuschauern gut gefüllt. Sie tauchten mit den Clasens ein in das Leben des Südens. Auch humoristische Einlagen durften nicht fehlen. Das Wort „Sauf“ auf einem Straßenschild in Verbindung mit einem Fahrrad? Der Filmemacher klärte auf: „Das bedeutet eben nicht, dass Radfahrer trinken sollen. ‘Sauf’ heißt übersetzt ‘außer’.“

Arbeit für Schwerstkranke und Sterbende

Zuvor hatte Lisa Weiler, Koordinatorin für den ehrenamtlichen Hospizdienst, über die Arbeit für Schwerstkranke und Sterbende berichtet. Sichtbar ergriffen hielt das Publikum inne. Erika Clasen war aufgefallen, wie wenig man wisse von der ambulanten Hospizarbeit: „Mir war nicht bewusst, dass auch in Krankenhäusern begleitet wird.“ So wuchs der Wunsch, Spenden für die ambulante ökumenische Hospizgruppe Werden zu sammeln, so Clemens Clasen: „Das müssen wir nach vorne bringen.“

Am Ende kamen 808 Euro zusammen, die das Paar aufstockte. Das Geld komme genau recht, freute sich die Fördervereinsvorsitzende Hedwig Reinhard: „Wir finanzieren damit für unsere aktuell 26 aktiven ehrenamtlichen Hospizbegleiter eine Fortbildung, die im Herbst stattfindet.“

Neuer Schatzmeister im Förderverein der Hospizgruppe

Geleitet wird der ganztägige Workshop „Wortwinter“ von Sylvia Brathuhn. Sie ist Pädagogin, Autorin und Fachreferentin mit den Schwerpunktthemen psychosoziale Onkologie, Sterbebegleitung und Trauer. Wenn das Leid sprachlos macht, was dann? Barbara Scharenberg weiß aus langjähriger Erfahrung als Hospizbegleiterin: „Man schweigt. Wir können den Tod nicht schönreden.“ Manfred Boers nickt: „Es ist eine Kunst, in solchen Momenten auch mal schweigen zu können.“

Der 62-jährige Heidhauser ist seit 2013 im Förderverein und ließ sich 2015 zum Hospizbegleiter ausbilden. Er war beruflich in den Bereichen Controlling und Rechnungswesen tätig und übernahm nun den Posten des Schatzmeisters: „Zahlen und Bilanzen sind mir nicht fremd.“