Essen-Werden. Ein sicherer Radweg an der B 224 von Essen-Werden nach Velbert, das wünschen sich beide Städte. Aber es gibt Gründe, warum das erst 2025 klappt.
Ein langgehegter Wunsch vieler Essener, die nicht nur gerne und oft im Stadtgebiet mit dem Rad unterwegs sind, sondern auch die Nachbarstadt Velbert besuchen, ist ein Radweg entlang der Velberter Straße (B 224). Oft schon wurde über die Streckenführung diskutiert und eigentlich ist man sich einig – auch mit der Stadt Velbert.
Aber: Weder die Stadt Essen noch Straßen.NRW (als Baulastträger für den rund zwei Kilometer langen Abschnitt hinter dem Essener Ortsausgangsschild zuständig) hat genug Personal für die Bearbeitung. Eine Umsetzung der Maßnahme stellt die Verwaltung erst ab 2025 in Aussicht, erfuhren kürzlich die Mitglieder des Verkehrsausschusses.
Es wurde eine Vereinbarung mit Straßen.NRW getroffen
Immerhin: Bereits im vierten Quartal 2023 will die Verwaltung den politischen Gremien für den Bereich auf Essener Stadtgebiet erste Planungen vorstellen. Das zuständige Amt für Straßen und Verkehr wird diese Arbeiten ausschreiben: „Dies betrifft den bebauten Teil von Essen-Werden bzw. -Heidhausen (von der Ruhr bis zum Ortsausgang). Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bilden dann die Grundlage für die weiteren, konkreteren Planungen“, teilt Stadtsprecher Patrick Betthaus auf Nachfrage dieser Redaktion mit.
Für den Streckenabschnitt außerhalb der Bebauung liege die Zuständigkeit nicht bei der Stadt Essen. Dafür sei die Stadt Velbert zuständig und „will nach hiesigem Kenntnisstand ebenfalls die Planungen extern beauftragen“, so Betthaus.
Grundlage dafür ist eine im Dezember 2022 unterzeichnete Planungsvereinbarung zwischen der Stadt Velbert und Straßen.NRW. Deren Inhalt ist die Planung eines „straßenbegleitenden Geh- und Radweges durch die Stadt Velbert inklusive der Vergabe des notwendigen Planungsauftrages und der Projektsteuerung.“ Der Hintergrund ist, wie schon eingangs erwähnt, dass Straßen.NRW momentan keine eigenen personellen Kapazitäten für die Planung des Abschnittes hat.
Technische Betriebe Velbert übernehmen Teil-Planung
In der niederbergischen Nachbarstadt ist man dahingehend schon tätig geworden und hat jemanden für diese Aufgabe ausgesucht: Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) werden die Planung des Radwegs entlang der B 224 zwischen Essen und Velbert betreuen, für die das Land zuständig ist. Von Velbert aus endet diese Strecke ungefähr 200 Meter vor dem Kamillushaus in Heidhausen. Dabei handelt es sich um etwa zwei Kilometer. Darüber hinaus geht es um den barrierefreien Ausbau von acht Bushaltebuchten und die Anpassung der dortigen Straßenentwässerung.
Verbesserung der Situation
Das Ziel ist klar vorgegeben: Die Essener Stadtteile Werden und Heidhausen sind über die B 224 mit der Stadt Velbert verbunden. Dies ist Teil des Radnetzes. Zur Verbesserung der verkehrlichen Situation soll auf dem gesamten Abschnitt (ab S-Bahnhof Werden) eine Radverkehrsanlage errichtet werden.
Da zunächst eine Machbarkeitsstudie erstellt werden soll, können konkrete Baukosten noch nicht ermittelt werden, sagt die Stadt Essen. Was ihre Planungskosten angeht, machen die Technischen Betriebe Velbert immerhin schon eine Angabe: Sie kalkulieren mit 250.000 Euro.
Wer die B 224 kennt, hat nach dem Ortsausgang Essen einen bislang schmalen Gehweg vor Augen, was das Radwege-Vorhaben durchaus kompliziert gestalten kann. Eine mögliche Variante sei, den Gehweg zu vergrößern, mit einer Radfahrspur zu versehen und die Fahrbahn der B 224 zu „verschieben“, teilen die Technischen Betriebe Velbert dieser Zeitung mit. Der Landesbetrieb habe gegenüber auf der östlichen Seite „noch Grund und Boden“.
Stadt Essen will zuerst eine Machbarkeitsstudie erstellen
Im April gehe die Ausschreibung für die Planung raus: Adressaten sind Ingenieurbüros. Die TBV-Fachleute kümmern sich um die Abstimmungen. Da ein Teil des Abschnitts in einem Landschaftsschutzgebiet liegt und es entlang der B 224 einen alten Baumbestand gibt, müssen auch Umweltschutzbelange berücksichtigt werden.
In Essen ist man noch längst nicht soweit. Hier soll zuerst eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben und vergeben werden, welche dann im zweiten und dritten Quartal erstellt werden soll. Im Anschluss daran können die Ergebnisse vorgestellt und Ende 2023 ein Planbeschluss erwirkt werden. Der Baubeschluss könnte somit Ende 2024 nach der Erstellung der Entwurfs- und Ausführungsplanung angestrebt werden. Die ersten Bauarbeiten beginnen somit erst ab 2025.