Velbert/Essen. Jetzt planen die TBV einen neuen Lückenschluss: Von Velbert nach Essen – und natürlich auch in Gegenrichtung – soll es bald einen Radweg geben.
Der Lückenschluss der A 44 zwischen Velbert und Ratingen hat das Zeug zu einer schier unendlichen Geschichte. Aber womöglich geht dieser hier ja schneller: Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) werden nämlich die Planung eines Radwegs entlang der B 224 zwischen Essen und Velbert betreuen, für die das Land zuständig ist. Die TBV erledigen das also im Auftrag des Landesbetriebs Straßen.NRW.
Den ursprünglichen Anstoß für das Projekt gab die Entscheidung des Rates der Nachbarstadt, einen Radweg durch Heidhausen und Werden zu schaffen. Das mündete letztlich in der Überlegung auf Bürgermeister-Ebene, dass dieses Projekt dann eigentlich viel mehr Sinn mache, wenn beide Städte dabei gemeinsam an einem Strang zögen. Gebaut werden soll „schnellstmöglich“.
Die Technischen Betriebe Velbert machen alles selbst
Arnd Sulimma sieht als Pendler längs der B 224, die auf hiesigem Gebiet Werdener Straße und jenseits der Stadtgrenze Bergische Landstraße heißt, werktäglich „jeweils in Zeiten des Berufsverkehrs so einige Radfahrer“. Er ist Sachgebietsleiter Verkehrswesen bei den TBV und berichtet auf WAZ-Anfrage, dass Straßen.NRW zwar ausreichend finanzielle Mittel für derartige Vorhaben habe, aber eben nicht genug Planungskapazitäten. Am Lindenkamp, Sitz der TBV, laufe das anders: „Wir machen fast alles selbst.“
Rund zwei Kilometer lang ist der Lückenschluss zwischen Essen und Velbert
Nachdem die Planungsvereinbarung mit dem Landesbetrieb Ende 2022 geschlossen worden ist, haben die TBV-Leute jetzt offiziell den Planungsauftrag und „machen bei dem Lückenschluss alles, wofür Straßen.NRW zuständig ist“. Von der Kettwiger- bis zur Bergischen Landstraße 36, also ungefähr 200 Meter vor dem Kamillushaus, insgesamt etwa zwei Kilometer. Darüber hinaus geht’s um den barrierefreien Ausbau von acht Bushaltebuchten und die Anpassung der dortigen Straßenentwässerung.
Radfahrer im Velberter Norden müssen aktuell rüber auf den Gehweg
Im Velberter Norden endet die rot gepflasterte Zweiradspur auf dem gemeinsamen Geh-/Radweg bislang in Höhe Kettwiger Straße. Dort steht ein entsprechendes Hinweis-Schild, werden Radfahrer und -fahrerinnen auf einem weiteren aufgefordert, rüber auf die gegenüberliegende Seite zu wechseln, wo der Gehweg für sie offiziell freigegeben ist.
Grund und Boden auf der östlichen Seite verfügbar
Der Lückenschluss solle auf einer Straßenseite durch einen kombinierten Geh-/Radweg geschaffen werden, sagt Arnd Sulimma, „wie üblich“. Die Fahrbahn sei an mancher Stelle überbreit, hingegen der Gehweg zuweilen „sehr schmal, manchmal nicht mehr als einen Meter“. Eine mögliche Variante sei, den Gehweg zu vergrößern, mit einer Radelspur zu versehen und die Fahrbahn der B 224 zu „verschieben“. Allerdings habe der Landesbetrieb gegenüber auf der östlichen Seite „noch Grund und Boden“.
Ausschreibung im April
Im April geht die Ausschreibung für die Planung raus – Adressaten sind Ingenieurbüros –; die TBV-Fachleute entscheiden, wie geplant wird, betreuen die Abläufe und kümmern sich um die internen Abstimmungen. Da ein Teil des Abschnitts in einem Landschaftsschutzgebiet liegt und es entlang der B 224 einen alten Baumbestand gibt, müssen auch Umweltschutzbelange gecheckt und berücksichtigt werden. Die Planungskosten sind Sulimma zufolge mit 250.000 Euro kalkuliert. Essen kümmert sich um die Planung auf eigenem Stadtgebiet selbst.
Nicht die erste Kooperation der Nachbarn
Die erste Stadtgrenzen überschreitende Zusammenarbeit der Nachbarstädte war übrigens der Deilbachradweg, der vom S-Bahnhof Nierenhof bis zum Baldeneysee fertig ist. Die Weiterführung bis zur Uferstraße soll der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) im Zuge der Deilbach-Verlegung bzw. der Herstellung der Deilbach-Aue erledigen. Und für den Landesbetrieb haben die TBV schon einmal geplant – und in dem Fall auch gebaut: nämlich den Radweg entlang der Donnerstraße.
>>>Dienstleister für die Stadt Velbert und ihre Bürgerschaft
Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) sind 1998 aus verschiedenen Abteilungen der Stadtverwaltung als eigenbetriebsähnliche Einrichtung der Stadt Velbert gegründet worden. Mittlerweile sind die TBV mit ihren rund 300 Mitarbeitern jedoch längst als eigenständiges Unternehmen tätig.
Zu ihren Aufgaben gehören die Pflege der Grün- und Forstflächen, das kommunale Friedhofswesen, die Stadtentwässerung, Straßenreinigung und Abfallentsorgung sowie die Pflege der kommunalen Infrastruktur mit Straßen, Wegen, Plätzen und Brücken sowie Straßenbeleuchtung.