Essen. Wie soll der Willy-Brandt-Platz einladend werden? Die Stadt Essen hat die Bürger über drei Ideen abstimmen lassen. Der Sieger wird nun getestet.

Bei der Frage, wie der Willy-Brandt-Platz künftig gestaltet werden soll, ist die Stadt einen Schritt weiter: Bei einer Online-Abstimmung hat sich die Konzeptidee „Wunderkammer City-Nord“ des Düsseldorfer Büros MAP Markus Ambach Projekte durchgesetzt. Wie die Stadt mitteilte, nahmen insgesamt 514 Personen an der Abstimmung teil. Gut 55 Prozent aller Stimmen entschieden sich für das Konzept von MAP. Die „Wunderkammer City-Nord“ soll nun im Sommer dieses Jahres für zwei Monate auf dem Platz umgesetzt werden. Der Willy-Brandt-Platz soll in den kommenden als Eingangstor zur Innenstadt aufgewertet und neu gestaltet werden.

MAP nennen ihr Konzept „Wunderkammer City Nord“, weil dort die Akteure der nördlichen Innenstadt eine Bühne finden sollen unabhängig davon, dass der Willy-Brandt-Platz in der südlichen Innenstadt liegt. Im Mittelpunkt des Entwurfes steht ein mit dünnen Stoffbahnen bespanntes Gerüst – fünf Meter breit, 20 Meter lang, drei Etagen hoch. Auf dem Dach haben die Düsseldorfer eine grüne Oase als Ort zum Verweilen geschaffen, zum Eick-Haus hin, soll es eine Bühne für Veranstaltungen geben. Dies können beispielsweise Freilichtaufführungen vom Grillo-Theater, Open Air-Kino mit der Lichtburg, Konzerte oder Gottesdienste sein.

Der erste Entwurf heißt „Wunderkammer City Nord“ und stammt vom Düsseldorfer Büro MAP.
Der erste Entwurf heißt „Wunderkammer City Nord“ und stammt vom Düsseldorfer Büro MAP. © MAP

Auf den anderen Ebenen sollen Akteure und Geschäftsleute aus dem Kreativquartier nördliche Innenstadt wirken. Auch der beliebte Marktstand könnte in die Wunderkammer aufgenommen werden. MAP sind in Essen keine Unbekannten: Für das Projekt „Folkwang und die Stadt“ haben sie im Sommer auf dem Berliner Platz das „Eco-Village“ installiert.

Den zweiten Platz in der Abstimmung belegte mit gut 26 Prozent der Stimmen (134 Stimmen) das Konzept „Mehr Demokratie wagen“ vom Büro Raumlabor Berlin. Danach folgte das Konzept „Rot Weiss Willy“ vom Münsteraner Büro Modulorbeat mit knapp 19 Prozent aller abgegebenen Stimmen (97 Stimmen). Insgesamt ist die Stadt mit der Beteiligung zufrieden. Zwar habe es bei anderen Bürgerbefragungen schon mehr Teilnehmer gegeben, sagte eine Stadtsprecherin. „Unsere Erwartungen wurden dennoch erfüllt.“

Umbau des Willy-Brandt-Platzes in Essen 2026 geplant

Die Stadt hat unter anderem Videopräsentation zu den jeweiligen Konzepten ins Internet gestellt. Unter www.essen.de/willybrandtplatz werde in den kommenden Wochen auch eine Dokumentation des gesamten bisherigen Verfahrens zur Ideenwerkstatt und Reallabor Willy-Brandt-Platz veröffentlicht. In den kommenden Wochen will die Stadtverwaltung zusammen mit MAP die Ausgestaltung des Konzeptes „Wunderkammer City Nord“ erarbeiten.

Zeitenwende für Essens Innenstadt? Neues Forum ist gestartetDie Onlineabstimmung war Teil der „Ideenwerkstatt und Reallabor Willy-Brandt-Platz“, die die Stadt im vergangenen Jahr gestartet hat. Mit der befristeten Umsetzung des Gestaltungskonzeptes will die Stadt Erkenntnisse gewinnen, was die Bürgerinnen und Bürger annehmen und was ihnen nicht gefällt. Erst nach Auswertung dieses Reallabors soll über den endgültigen Umbau des zentral gelegenen Platzes entschieden werden. Ziel ist es, dieses anspruchsvolle Projekt 2025 europaweit auszuschreiben und 2026 umzusetzen.

Die Projektumsetzung „Ideenwerkstatt und Reallabor Willy-Brandt-Platz“ wird zu 90 Prozent aus Fördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des „Sofortprogramms zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ finanziert. Die Stadt Essen hat dafür 250.000 Euro vom Land bekommen.

Hier finden Sie auch die anderen Konzeptideen