Essen. Die Polizei ermittelt nach dem Angriff auf die Alte Synagoge in Essen weiter: Dabei kam am Sonntag ein Mantrailerhund auf der A40 zum Einsatz.

Ein Mantrailerhund der Polizei ist am Sonntagmittag (20.11.) auch auf der A40 im Einsatz gewesen. Zwischen Essen-Frillendorf und Gelsenkirchen-Süd in Fahrtrichtung Dortmund staute sich der Verkehr deswegen zwischenzeitlich auf drei Kilometer.

„Der Mantrailer-Einsatz insgesamt lief bis in die Abendstunden“, berichtet Polizeisprecher Werk. Dann wurde der Einsatz abgebrochen, auch weil die Tiere erschöpft waren. „Die Auswertung läuft noch“, sagt Matthias Werk.

Stau auf der A40 am Sonntagmittag (20.11.): Die Polizei hat einen künstlichen Stau erzeugt. Zum Einsatz kam ein Mantrailerhund.
Stau auf der A40 am Sonntagmittag (20.11.): Die Polizei hat einen künstlichen Stau erzeugt. Zum Einsatz kam ein Mantrailerhund. © JUSTIN BROSCH

Hintergrund sind Ermittlungen nach dem Anschlag auf das ehemalige Rabbinerhaus an der Alten Synagoge am späten Donnerstagabend (17.11.), berichtet die Polizei im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch auf Bochumer Stadtgebiet sei er kurzzeitig unterwegs gewesen. Einzelheiten zum weiteren Einsatz des Tieres waren nicht zu erfahren.

Polizei Essen und Autobahnpolizei sorgen für „künstlichen Stau“

Sehr wohl aber zu den Hintergründen: Demnach habe der Mantrailer bei der Tatortaufnahme am Freitag (18.11.) eine Spur aufgenommen – möglicherweise die des Schützen, der viermal auf den Eingangsbereich des Rabbinerhauses mit einer scharfen Waffe gefeuert hatte.

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Die Spur führte den Hund am Sonntag auf die A40, wo sich die Ermittler laut Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato „langsam vorgearbeitet“ hätten. Um einen „sicheren Arbeitsbereich“ sicherzustellen, wurden die Ermittlungen der Essener Behörde von der Autobahnpolizei unterstützt. „Es hat einen künstlichen Stau gegeben“, so Schwarz-Pettinato.

Mantrailerhunde können nach Angaben des Polizeisprechers sehr genau riechen – und Fährten auch dann aufnehmen, wenn Menschen nicht zu Fuß, sondern in Autos unterwegs sind. Auf der A40 waren Mantrailerhunde beispielsweise 2013 im Einsatz, als sie im Essener Vermisstenfall von Pierre Pahlke eine Duftspur verfolgten.

Die Tatortaufnahme vor der Alten Synagoge in Essen: Dort kam auch ein Hund zum Einsatz.
Die Tatortaufnahme vor der Alten Synagoge in Essen: Dort kam auch ein Hund zum Einsatz. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Polizei Essen veröffentlicht Fotos eines möglichen Zeugen

Die Ermittler erhoffen sich außerdem Hinweise auf einen möglichen Zeugen: Mit Fotos aus einer Videokamera an der Alten Synagoge sucht die Polizei dringend einen Zeugen, der zur Tatzeit vor Ort gewesen sein soll. Die Bilder und nähere Informationen dazu finden Sie hier.

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