Essen. Mit Fotos aus einer Videokamera an der Alten Synagoge sucht die Polizei jetzt dringend einen Zeugen, der zur Tatzeit vor Ort gewesen sein soll.
Nach den Schüssen auf die Alte Synagoge am späten Donnerstagabend (17.11.) ermittelt die Polizei unter Hochdruck. Die Ermittler hoffen vor allem auf Zeugenhinweise.
„Im Rahmen der intensiven Ermittlungen wurden weitere Videoaufzeichnungen rund um die Alte Synagoge gesichert und ausgewertet“, heißt es seitens der Polizei Essen am Sonntagabend. „Hierbei stießen die Ermittler auf eine Person, nach der nun in Zusammenhang mit der Tat öffentlich gefahndet wird. Die Person könnte aufgrund der zeitlichen und räumlichen Nähe zum Tatort möglicherweise sachdienliche Hinweise geben.“
Polizei Essen veröffentlicht Fotos eines möglichen Zeugen
Die von der Behörde veröffentlichten Bilder zeigen einen augenscheinlich jungen Mann in blauer Windjacke. Dieser trägt einen Textilbeutel in der Hand und geht an der Alten Synagoge vorbei. Er hat dunkle Haare, zum Seitenscheitel gekämmt und wirkt sehr schlank. Er trägt eine dunkle Jeans und stabile Schuhe, offenbar Wanderschuhe. Die Aufnahmen wurden zwischen Donnerstag, 20 Uhr, und Freitag, 1 Uhr nachts angefertigt.
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Die Veröffentlichung solcher Bilder ist ein recht hoher Eingriff in die Grundrechte des Abgebildeten, erklärt Polizeisprecher Matthias Werk im Gespräch mit unserer Redaktion. In dem Fall der Schüsse auf die Alte Synagoge hätten die Ermittler dieses Vorgehen vorgeschlagen, mit richterlichem Beschluss wurden die Aufnahmen dann veröffentlicht.
Die Polizei bittet: „Wenn Sie die Person auf den Fotos sind, die Person kennen oder wissen, wo sie sich aufhält, melden Sie sich bitte bei dem Hinweistelefon der Polizei unter der 0800 66 77 123 oder dem Polizeinotruf 110.“
Nicht nur auf mögliche Zeugenhinweise stützen sich die derzeitigen Ermittlungen. So war am Sonntag (20.11.) ein Mantrailerhund auf der A40 zum Einsatz, der die Duftspur des möglichen Täters aufnahm. Die Fährte führte die Ermittler am Sonntag auch kurzfristig auf Bochumer Stadtgebiet. „Der Einsatz lief bis in die Abendstunden“, berichtet Polizeisprecher Werk. Dann wurde der Einsatz abgebrochen, auch weil die Tiere erschöpft waren. „Die Auswertung läuft noch“, sagt Werk.
Die Polizei Essen hat diese Fotos veröffentlicht und sucht damit einen möglichen Zeugen
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