Essen. Der Weihnachtsmarkt Essen 2022 läuft. Hier finden Sie Infos, Öffnungszeiten – und: Warum es für Glühweintrinker gute Nachrichten gibt.

  • Der Essener Weihnachtsmarkt in der Innenstadt läuft.
  • Die Veranstaltung geht bis einschließlich Freitag, 23. Dezember.
  • Wie der Veranstalter, die Essen Marketing GmbH, meldet, stehen in der City rund 170 Stände.
  • Neu ist in diesem Jahr die „X-Mas-Lounge“ auf dem Kennedyplatz sein. Wie die EMG mitteilt, sind dort auf 300 qm und über zwei Etagen ein Weihnachtsmarktcafé sowie Verkaufsstände zu finden.
  • Parallel finden die Lichtwochen Essen statt. Die Traditionsveranstaltung in der Innenstadt läuft bereits. Infos dazu finden Sie hier. Deswegen haben auch schon einige Stände geöffnet – auch das große Lichtrad am Burgplatz ist schon im Einsatz.

Nach der Eröffnung am vergangenen Wochenende verkaufen Händlerinnen und Händler an rund 170 Ständen Waren und Kulinarisches bis zum 23. Dezember. „Weihnachtsdekorationen aus Israel sind ebenso mit dabei, wie Schmuck aus dem Baltikum oder Klangschalen aus Nepal“, heißt es in einer Mitteilung der Essen Marketing GmbH.

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Eine beliebte Mahlzeit ist zurück auf Weihnachtsmarkt: Auf dem Kennedyplatz gibt es wieder die Peru-Kartoffel. Laut EMG handelt es sich um einen neuen Betreiber, versprochen werde aber wieder eine eine sättigende Kartoffel nach Originalrezept.

Weihnachtsmarkt Essen wegen Großbaustelle nicht auf dem Willy-Brandt-Platz

Vom Hauptbahnhof gesehen startet der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr nicht schon auf dem Willy-Brandt-Platz, sondern erst ab der Kettwiger Straße. Grund dafür ist die Großbaustelle am Tor zur Innenstadt. Von Startpunkt erstrecken sich die Hütten über den Theaterplatz bis zum Markt / Porschekanzel und den Kennedyplatz – mit der wieder angebrachten großen Lichtkrone. Der Mittelaltermarkt ist in diesem Jahr wieder auf dem Flachsmarkt angesiedelt, teilt die EMG mit.

Weihnachtsmarkt Essen: Das sind die Öffnungszeiten in der Innenstadt

  • sonntags bis donnerstags: 11 bis 21 Uhr
  • freitags und samstags: 11 bis 22 Uhr
  • Totensonntag (20.11.) bleibt der Weihnachtsmarkt geschlossen
  • Es gibt im Rahmen des Weihnachtsmarktes einen verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt: am 11. Dezember.

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Lesen Sie hier außerdem unseren Artikel vom 27. September 2022:

Weihnachtsmarkt in Essen soll trotz Energiekrise leuchten

Von Marcus Schymiczek

Mit Empörung hat der Geschäftsführer der Essen Marketing Gesellschaft (EMG), Richard Röhrhoff, auf die Forderung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) reagiert, in diesem Jahr auf eine Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. „Man kann die Innenstadt noch unattraktiver machen, ich glaube aber nicht, dass wir das wollen“, sagte Röhrhoff im Gespräch mit der Redaktion.

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Der Vorsitzender der Deutsche Umwelthilfe, Jürgen Resch, hat Bürgern und Kommunen laut Medienberichten nahegelegt, angesichts der Energiekrise „innezuhalten“ und vorgeschlagen, es pro Stadt und Gemeinde bei einem beleuchteten Weihnachtsbaum zu belassen. Bundesweit bekannt geworden, ist der eingetragene Verein durch Mahnverfahren und Klagen gegen diverse Luftreinhaltepläne wegen zu hoher Schadstoffwerte, so auch in Essen.

Während der Lichtwochen soll 22 Prozent weniger Strom verbraucht werden als 2021

EMG-Chef Richard Röhrhoff weist die Forderung der DUH angesichts sinkender Umsätze im Einzelhandel zurück. Dieser habe sich nach der Coronakrise gerade erst wieder mühsam gefangen. Gleichwohl werde in diesem Jahr bei der Beleuchtung gespart.

So werden der Lichtinstallationen während der Essener Lichtwochen vom 30. Oktober und 7. Januar täglich zwischen eineinhalb und zwei Stunden weniger lang leuchten als in den vergangenen Jahren. Die Beleuchtung des großen Weihnachtsbaums, der traditionell zur Festzeit am Willy-Brandt-Platz aufgestellt wird, werde diesen Zeiten angepasst. Weiteren Christbaumschmuck wird es nicht geben. Röhrhoff: „Wir hängen keine Lichterketten auf.“

Die Stadt Essen will in diesem Jahr beim Weihnachtsmarkt und während der Lichtwochen Strom sparen, auf die Beleuchtung aber nicht komplett verzichten.
Die Stadt Essen will in diesem Jahr beim Weihnachtsmarkt und während der Lichtwochen Strom sparen, auf die Beleuchtung aber nicht komplett verzichten. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Der Stromverbrauch soll während der Lichtwochen im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent sinken. 2021 wurden 26.500 Kilowattstunden verbraucht. Sollte es erforderlich sein, werde der Stromverbrauch weiter reduziert.

Selbst alteingesessene Weihnachtsmarkt-Händler scheuen das Risiko und sagen ab

Den Appell der Deutschen Umwelthilfe nennt Röhrhoff reine Symbolik. Der EMG-Geschäftsführer warnt allerdings vor den Folgen für den Essener Einzelhandel und den Weihnachtsmarkt. Röhrhoff sieht den traditionellen Budenzauber nach eigenen Worten an einer kritischen Schwelle. „Wir bekommen Briefe von Händlern, die 30 oder 40 Jahre dabei waren, die uns schreiben: Wir kommen nicht, das Risiko ist uns zu groß“, berichtet der EMG-Chef.

Essens Marketing Gesellschaft erwartet in diesem Jahr 144 Verkaufsbuden plus den Mittelaltermarkt. Das entspräche dem Niveau des Vorjahres, wäre aber fast ein Drittel weniger als 2019, dem letzten Weihnachtsmarkt vor der Coronakrise. Rückläufig sei vor allem das Angebot an sogenannten Allgemeinwaren. Deren Anteil lag laut Röhrhoff bei 70 Prozent, wodurch sich der Essener Weihnachtsmarkt von denen anderer Städte im Ruhrgebiet unterscheide. „Man kann das ersetzen, aber nicht durch Qualität. Deshalb machen wir das nicht“, betont der EMG-Geschäftsführer.

Die Bauarbeiten auf dem Willy-Brandt-Platz kommen erschwerend hinzu

Erschwerend komme in diesem Jahr hinzu, dass auf dem Willy-Brandt-Platz wegen Bauarbeiten keine Weihnachtsmarkthütten aufgestellt werden können. Stattdessen werden Buden auf dem Theaterplatz, in der I. Dellbrügge und auf der Kettwiger Straße platziert. „Auf dem Kennedyplatz rücken die Hütten enger zusammen“, kündigt Röhrhoff an. Diese mache die verlorene Fläche auf dem Willy-Brandt-Platz aber nicht wett.

Zu fordern, auf die Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten, sei schnell daher gesagt. Es gehe aber um wirtschaftliche Existenzen im Einzelhandel und auf dem Weihnachtsmarkt. Röhrhoff warnt: „Das geht hier alles kaputt.“