Essen. Ein weiterer Leerstand auf der Limbecker Straße verschwindet. Die Diakonie eröffnet dort einen Laden, in dem man auch Designprodukte kaufen kann.

Die Stadt hat einen weiteren Mieter für die von vielen Leerständen geplagte Limbecker Straße gefunden: Die Neue Arbeit der Diakonie Essen wird in der Hausnummer 60 einen Sozialladen eröffnen. Der Verkauf soll voraussichtlich im September starten. In dem Geschäft waren zuvor die Modehändler Desigual und Madison Mieter. Seitdem steht es leer.

„Der Laden auf der Limbecker Straße wird ein besonderes Konzept haben“, kündigte Michael Diemer an. Er ist bei der Neuen Arbeit der Diakonie als Fachbereichsleiter für den Verkauf und die Produktion zuständig. Dort sollen auf zwei Etagen nicht nur Second-Hand-Artikel wie Kleidung für Kinder und Erwachsene, Haushaltswaren oder Geschenk- und Dekorationsartikel verkauft werden. Sondern es werden auch Designstücke angeboten, die in den Werkstätten der Neuen Arbeit von Langzeitarbeitslosen hergestellt und unter der Marke „Kronenkreuz“ vertrieben werden. Das sind beispielsweise Taschen und Beutel, Wanduhren, Holztiere, Knuddelkissen in Froschform oder Linoldrucke.

Damit richtet sich das Geschäft nicht nur an Haushalte mit einem kleinen Geldbeutel, wie Diemer betont. Sondern auch an besser verdienende Menschen, die individuelle Stücke suchen. Das sei auch der Grund, warum sich die Neue Arbeit für die Limbecker Straße entschieden hat. „Wir brauchen Laufkundschaft für dieses Konzept“, meint Diemer. Das erhoffe man sich von der Essener Einkaufsmeile mitten in der Innenstadt. „Kronenkreuz“ gibt es bislang nur in Kupferdreh.

Laden bietet Langzeitarbeitslosen Arbeit

In dem Sozialladen werden Langzeitarbeitslose beschäftigt. Der überwiegende Teil dürfte aus dem heutigen Diakonieladen in Holsterhausen an die Limbecker Straße wechseln. Die Diakonie schließt das Geschäft im Stadtteil zum 30. September, wie Diemer ankündigte. Geschäftsführer Michael Stelzner erklärte: „Der Laden der Neuen Arbeit bereichert das Gemeinwesen, fördert das soziale Bewusstsein und das Miteinander, trägt zur Angebotsvielfalt auf der Limbecker Straße bei und schafft sinnvolle Beschäftigung für langzeitarbeitslose Menschen.“

Das Geschäft wird über das „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in NRW“ vom Land und der Stadt Essen gefördert. Das Besondere an dem Programm ist, dass die Stadt die leerstehenden Läden anmietet und sie für deutlich weniger Miete weitervermietet. Die Mieter müssen nur 20 Prozent der Altmiete zahlen. Da das Förderprogramm allerdings nur für Ladenflächen bis 300 Quadratmeter gilt, zahlt die Neue Arbeit für die weiteren 400 Quadratmeter die reguläre Miete.

Acht Läden auf der Limbecker Straße subventioniert

Die Essen Marketing Gesellschaft (EMG), die sich um die Anmietungen kümmert, hofft, dass sich die Mieter durch die Subventionen auf der Limbecker Straße so etablieren können, dass sie nach der Förderzeit von maximal zwei Jahren zu regulären Mietkonditionen weiter am Standort bleiben können. Die Neue Arbeit der Diakonie habe jedoch schon jetzt einen Vertrag unterschrieben, dass sie über den Förderzeitraum hinaus noch mindestens fünf weitere Jahre auf der Limbecker Straße ansässig sein wird, teilte die EMG mit.

EMG-Innenstadtmanagerin Svenja Krämer betonte: „Die Ansiedlung stellt einen wichtigen Baustein für die Belebung der Straße dar und wir sind zuversichtlich, dass weitere Konzepte folgen werden.“ Mittlerweile ist der Sozialladen das achte Geschäft auf der Limbecker, das von den günstigen Mieten profitiert. The Outleter, Lindt, Mykraut, Strike, Mea Living, L’italiano und „I am love“ wurden auf bereits auf die gebeutelte Einkaufsstraße gelockt. Das Gewürz-Startup Mykraut musste jedoch bereits wenige Monate nach der Eröffnung aufgeben.