Essen-Altenessen. Kutel, Baggerübungsplatz, Gesamtschule, Seniorenheim und Co.: Eine Übersicht über den Stand der Dinge bei sieben Bauprojekten im Essener Norden.

Sieben Bauprojekte in Altenessen haben zuletzt für Schlagzeilen gesorgt. Wir geben eine Übersicht.

  • Stauderkreisel: Der Bau der Belia-Seniorenresidenz hat Anfang des Jahres am Stauderkreisel begonnen. Das 4000 Quadratmeter große Grundstück an der Ecke Altenessener Straße/Wilhelm-Nieswandt-Allee ist abgezäunt, die Bagger rollen. Mit der Eröffnung im Frühjahr 2023 sollen insgesamt 107 Pflegeplätze für Voll-, Kurzzeit- und Verhinderungspflege, 22 Service-Wohnungen und Tagespflege mit 18 Plätzen angeboten werden. Es entstehen 80 Arbeitsplätze.
  • Kutel-Gelände: Die Stadt Essen hat die Planungen für die Bebauung des ehemaligen Milchhofs vor wenigen Wochen gestoppt, hauptsächlich weil der Verkehr mit den aktuellen Planungen zu sehr belastet worden wäre. Auf dem Areal sollten 200 Wohneinheiten entstehen, außerdem Immobilien für Gewerbe und Büros sowie ein Hotel. Das Gelände liegt seit 2001 brach. Völlig offen ist, wie es dort jetzt weitergeht.
  • Krablerstraße: Das Gelände von Netto, einem Getränkehandel und einer ehemaligen Aldi-Filiale präsentiert sich derzeit als Negativ-Beispiel des Essener Nordens; tagsüber durch Müll und Chaos abschreckend, nachts gerne als Übernachtungsmöglichkeit von Obdachlosen genutzt. Die Awo baut derzeit die Aldi-Filiale um und will dort ihr Jugendhilfenetzwerk bündeln. Die Bauarbeiten stocken jedoch, sollten eigentlich seit Monaten abgeschlossen sein. Awo-Chef Oliver Kern: „Leider hat sich das Projekt durch verschiedene Faktoren verzögert. Diese hingen zusammen mit Lieferschwierigkeiten bei Baumaterialien und der hohen Auftragslage verschiedener Gewerke.“ Eröffnung soll jetzt Anfang August sein.
  • Altenessen Bahnhof: Die Bauruine am Altenessener Bahnhof gilt seit Jahren als Angstraum und sollte eigentlich schon längst abgerissen werden. Zuletzt hatte das Oberverwaltungsgericht klargestellt, dass die Eigentümergesellschaft sechs Monate Zeit für den Abriss hat. Diese Frist ist jetzt abgelaufen. Demnach kann die Stadt Essen den Abbruch veranlassen. Dafür muss es jedoch erst eine Ausschreibung geben.
  • Lierfeldstraße: Der Recyclinghof hat nur noch bis 2024 eine Genehmigung. Was danach mit dem Grundstück passiert, ist offen. Wünsche nach einer Wohnbebauung werden im Stadtteil laut.
  • Bäuminghausstraße: Auf dem ehemaligen Baggerübungsplatz soll ein autofreies Wohnquartier mit 400 Einheiten entstehen – eines der größten Projekte der vergangenen Jahre. Doch auch hier herrscht Stillstand. „Es gibt noch keinen Zeitplan“, heißt es von Petra Zenker, Sprecherin des Bauindustrieverbandes NRW als Eigentümer. Uwe Kutzner, Vorsitzender der CDU Altenessen-Süd und Mitglied des städtischen Planungsausschusses, hofft, dass der Bauantrag demnächst eingereicht wird: „Die Stadt wartet, dass der Investor aktiv wird.“
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  • Erbslöhstraße: Die Stadt errichtet auf einem ehemaligen Sportplatz eine neue Gesamtschule und bereitet derzeit das Grundstück vor. Nach Angaben von Stadtsprecher Patrick Betthaus laufe alles nach Plan, auch wenn noch keine Bautätigkeit zu sehen ist, soll die Schule im ersten Quartal 2026 fertig sein.
  • Heßlerstraße: Das Gelände an der Heßlerstraße 210 hat die Stadt an den Investor Arsatec verkauft. Das Gelände ist insgesamt 14.000 Quadratmeter groß und umfasst das Grundstück der ehemaligen Heßlerschule inklusive Sportplatz. Auf dem Altenessener Grundstück sollen jetzt 42 unterkellerte Einfamilienhäuser in massiver Bauweise errichtet werden.