Essen-Altenessen. 42 Wohnhäuser sollen in einem Neubaugebiet in Altenessen entstehen. Der mögliche Investor ist in Essen nicht unbekannt.

Das Gelände an der Heßlerstraße 210, das die Stadt Essen verkaufen will, ist insgesamt 14.000 Quadratmeter groß und umfasst das Grundstück der ehemaligen Heßlerschule inklusive Sportplatz. In der Ratssitzung am Mittwoch (30. März) stand das Bieterverfahren auf der Tagesordnung im nichtöffentlichen Teil. Die Verwaltung beabsichtigt, dass Grundstück an die Firma Arsatec mit Sitz in Essen zum Preis von 2,1 Millionen Euro zu verkaufen. Der Bauträger hatte zuletzt einen großen Wohnturm in der City errichten wollen.

28 Investoren hatten am Bieterverfahren für Grundstück in Altenessen teilgenommen

Vorangegangen war ein Konzept- und Bieterverfahren, an dem 28 Investoren teilgenommen hatten. Der Bebauungsplan setzt für den Bereich reines Wohngebiet fest, das übrigens nur eineinhalb Kilometer entfernt von der Emscherstraße entfernt liegt – dem Ort, an dem die Essener Entsorgungsbetriebe einen neuen Recyclinghof errichten wollen. Die Bewerber waren aufgefordert, neben einem Kaufgebot, das das Mindestgebot von 1,3 Millionen Euro nicht unterschreiten durfte, ein städtebauliches Konzept vorzulegen. Letzterem räumte die Stadt eine höhere Gewichtung als dem Gebot ein – im Verhältnis 70:30.

Das beste Paket aus Konzept und Preis bot laut Beschlussvorschlag im Rat die Firma Arsatec mit Sitz in Essen, die somit als Sieger aus dem Bieterverfahren hervorging. Arsatec sorgte bereits vor einem Jahr für Aufsehen: Damals unterbreitete Arsatec-Geschäftsführer Joachim Sälzer der Stadt die Idee von einem Wohnturm unweit vom Limbecker Platz, der mit 135 Metern nach dem RWE-Hochhaus das zweithöchste Gebäude in Essen wäre. 100 Wohnungen auf 36 Etagen sollten errichtet werden. Dafür gab es viel Zustimmung – in der Politik und in der Verwaltung bis hinauf zum Oberbürgermeister. Mehr als das ist aber bisher nicht daraus geworden. Zum Ärger von Joachim Sälzer, der jetzt im Bieterverfahren um die Heßlerstraße mit seiner Firma die Nase vorne hat.

Immobilien in Altenessen: 42 unterkellerte Einfamilienhäuser geplant

Arsatec bietet 2,1 Millionen Euro und will auf dem Altenessener Grundstück 42 unterkellerte Einfamilienhäuser in massiver Bauweise errichten. „Das Konzept überzeugt durch seine Vielfalt“, heißt es in der Beschlussvorlage des Rates. Geplant sind sowohl zweigeschossige Reihenhäuser mit einem Dachgeschoss als Satteldach als auch frei stehende Gebäude und Doppelhäuser mit begrüntem Flachdach, Dachterrasse oder Dachgarten. Auch für Familien, die auf öffentliche Fördergelder zurückgreifen wollen, sollen laut Arsatec Angebote geschaffen werden.

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Jedes Haus soll mit einer Erdwärmepumpe und Photovoltaikanlage ausgerüstet werden. Die Fassaden will der Bauträger in einem Mix aus Klinker, Putz und Glas gestalten. Außerdem verspricht Arsatec jedes Grundstück mit einem einheimischen Baum zu bepflanzen. Im Quartierseingangsbereich soll zudem eine grüne Gemeinschaftsfläche als Begegnungsstätte der Bewohner und Bewohnerinnen der neuen Siedlung entstehen. Alle Garagen und überdachten Stellplätze werden mit extensiven Begrünungen errichtet.

Bauträger und Projektentwickler

Die Firma Arsatec wurde vor 25 Jahren von dem Architekten Sven van Gelder gegründet, der bis heute Alleingesellschafter ist. Arsatec versteht sich als Projektentwickler, Bauträger und Architekturbüro.

Das Essener Unternehmen hatte seine Sitz vorübergehend nach Oberhausen verlegt. Inzwischen ist es in Essen an der Hachestraße ansässig.

Die Pläne stießen in den vergangenen Wochen bereits im Planungsausschuss und auch in der Bezirksvertretung auf Zustimmung. Auch der Beschluss im Rat galt zuletzt als sicher.

Sollte der Kaufvertrag mit Arsatec doch nicht zustande kommen, sieht die Beschlussvorlage vor, dass die Stadt Essen das Grundstück an die Investoren des Bieterverfahrens verkauft, die auf Platz zwei und drei gelandet sind: die Bochumer Bollmann-Gruppe und die Firma T&O Bauen und Umwelt GmbH/Bockhold aus Ahaus/Heek.