Essen. Noch vor dem bundesweiten Start am 1. Juli lässt Essens Traditionskino wieder den Vorhang hochgehen. Welche neuen Filme auf das Publikum warten.

Lockerungen im Einzelhandel, Neustart bei der Gastronomie und Theater, die wieder vor Publikum spielen dürfen. Mit stetig sinkenden Inzidenzzahlen kehrt der Alltag allmählich zurück. Auch für die Kinos, die seit fast sieben Monaten auf eine Wiedereröffnung warten. Bundesweit soll der Startschuss erst am 1. Juli fallen. Doch die Essener Filmkunsttheater wollen ihr Publikum nicht mehr länger warten lassen. Am 17. Juni soll es zumindest in der Lichtburg und im Filmstudio Glückauf an der Rüttenscheider Straße wieder losgehen.

Auf das Kinopublikum warten Oscar-Erfolge und Blödel-Ikone Otto als „Catweazle“

„Wir sehen endlich wieder eine Perspektive“, sagt Lichtburg-Chefin Marianne Menze. Nicht nur die niedrigen Inzidenzzahlen machen Mut. Auch neue Filme sind endlich wieder auf dem Mark. Anders als im Vorjahr, als Lichtspielhäuser und Autokinos ihr Programm vorwiegend mit Klassikern und Repertoire zu bestreiten hatten, kann man das Publikum in diesem Sommer gleich mit einigen Neustarts und Previews begrüßen. In Aussicht stehen beispielsweise ein Wiedersehen mit Otto Waalkes als Mittelalter-Magier „Catweazle“, eine neue Komödie von Schauspieler Daniel Brühl („Nebenan“) und Thomas Vinterbergs furioser „Rausch“ mit Mads Mikkelsen. Auch Oscar-Erfolg „Nomadland“ steht weiter in den Startblöcken.

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Unter dem Motto „Kino ist besser“ will man außerdem Filmen den großen Leinwand-Auftritt ermöglichen, die zuvor schon bei Streamingdiensten zu sehen waren – wie Tom Hanks Western „Neues aus der Welt“ oder der Disney-Verfilmung „Cruella“ mit Emma Stone.

Die Plätze sollen im Schachbrettmuster angeordnet werden

Weil Essen mit einer Inzidenz von unter 35 mittlerweile Stufe 1 der Coronaschutzverordnung erreicht hat, sind in Theatern, Opern und Kinos theoretisch wieder bis zu 1000 Gäste (mit Sitzplan und Test) zugelassen. Um eine Sitzordnung nach Schachbrettmuster zu ermöglichen, werden in der Lichtburg aber wohl nur maximal 450 Zuschauer Einlass finden, im Filmstudio entsprechend weniger. Auch die 3G-Reglung (genesen, vollständig geimpft oder negativ getestet) dürfte wohl noch eine Weile gelten.

Freut sich  auf ihr Publikum: Lichtburg-Chefin Marianne Menze.
Freut sich auf ihr Publikum: Lichtburg-Chefin Marianne Menze. © Vladimir Wegener

„Wir haben inzwischen ja schon Erfahrungen aus dem ersten Lockdown“, zeigt sich Menze optimistisch, dem Publikum unter Berücksichtigung aller Vorgaben ein sicheres Kinoerlebnis zu ermöglichen. Eine weitere Schließung aufgrund neuerlich steigender Inzidenzzahlen wäre für die Kinos allerdings ein finanzielles Desaster.

In den vergangenen Monaten habe sich jedoch die jahrelange gute Programmarbeit ausgezahlt. Dadurch konnten auch Kulturfördermittel beantragt werden, die den Essener Filmkunsttheatern inklusive der vom Bund gezahlten Gelder wie der Überbrückungshilfe über die Runden geholfen hätten, zeigt sich Menze erleichtert.