Essen-Kettwig. Ihr Mann Steffen Hunder wurde zu Pfingsten verabschiedet, jetzt geht auch Gudrun Weßling-Hunder aus Essen-Kettwig in den Ruhestand. Ein Resümee.

Die evangelische Gemeinde Kettwig feiert Abschied: Im Gottesdienst am Sonntag, 30. Mai, um 10.30 Uhr in der Kirche am Markt wird Gudrun Weßling-Hunder in den Ruhestand verabschiedet. Bis zur Wahl in die Pfarrstelle im Jahr 2015 war die Theologin in Vertretungsdiensten in verschiedenen Essener Gemeinden tätig.

Studium in Bonn und Göttingen absolviert

Außerdem war Gudrun Weßling-Hunder, die im Jahr 1957 in Wolfenbüttel geboren wurde und in Bonn sowie Göttingen Theologie studierte, Pastorin für Seniorenarbeit in Schonnebeck, Seelsorgerin im Heinrich-Held-Haus in Überruhr. Zudem hat sie eine Zusatzausbildung zur Begleitung sterbender und trauernder Menschen absolviert. Ihr Ehemann Steffen Hunder, Pfarrer in der Kirchengemeinde Altstadt, ist wie berichtet am Pfingstsonntag in den Ruhestand verabschiedet worden.

Im Lutherjahr setzte Pfarrerin Gudrun Weßling-Hunder eigene Akzente und brachte Kindern und Jugendlichen den Reformator auf besondere Weise nah.
Im Lutherjahr setzte Pfarrerin Gudrun Weßling-Hunder eigene Akzente und brachte Kindern und Jugendlichen den Reformator auf besondere Weise nah. © FFS | Dirk Bauer

Im Jahr 1984 kam sie als Vikarin in die Kirchengemeinde Kray, wo sie ordiniert wurde und anschließend als Pastorin im Hilfsdienst tätig war. Gudrun Weßling-Hunder und Steffen Hunder hatten noch während des Studiums geheiratet; sechs Kinder kamen zur Welt. Während der Elternzeit blieb Gudrun Weßling-Hunder der Kirche als „Pastorin im Ehrenamt“ verbunden, hielt Gottesdienste und leistete darüber hinaus Vertretungsdienste in den Kirchengemeinden Altstadt, Frillendorf und Kray. „Diese Rollenverteilung war nicht selbstverständlich. Aber weil ich selbst aus einer großen Familie komme, wollte ich auch selbst eine haben“, erklärt die Theologin.

Im Bezirk seelsorgerisch für Auf der Höhe und Ickten zuständig

Dennoch habe ihr Engagement für die Familie im beruflichen Leben Spuren hinterlassen, wie Weßling-Hunder rückblickend meint: „Die Arbeit mit Familien und die seelsorgliche Begleitung der Generationen, ein offenes Ohr zu haben für die vielen kleinen Sorgen und Nöte von Kindern, Jugendlichen und Älteren, der Konfirmandenunterricht mit seinen starken Themen, die vielfältige Gruppenarbeit – diese wichtigen und wertvollen Aufgaben von Kirche, diese sogenannte Basisarbeit, haben meinen Dienst neben den Amtshandlungen stark geprägt.“

Gehen gemeinsam in den Ruhestand: Pfarrer Steffen Hunder und seine Frau Gudrun Weßling-Hunder. In Essen-Kettwig sind sie inzwischen sesshaft geworden.
Gehen gemeinsam in den Ruhestand: Pfarrer Steffen Hunder und seine Frau Gudrun Weßling-Hunder. In Essen-Kettwig sind sie inzwischen sesshaft geworden. © FFS | André Hirtz

In Kettwig war sie für die Seelsorge und Amtshandlungen im Bezirk Auf der Höhe und Ickten zuständig – und setzte schnell eigene Akzente. So rappte sie beispielsweise im Konfirmationsgottesdienst eine Predigt. Dies und vieles andere wird der Gemeinde unvergesslich bleiben.

So ganz geht das Pfarrer-Ehepaar aber nicht. In Kettwig haben sie ein kleines Haus mit Garten bezogen. Gudrun Weßling-Hunder wird durch Wälder und Wiesen joggen, ihr Mann die Gegend mit dem Fahrrad erkunden.

Die Anmeldung zum Gottesdienst am Sonntag, 30. Mai, um 10.30 Uhr in der Kirche am Markt in Essen-Kettwig, Hauptstraße 83, nimmt das Gemeindebüro unter 02054 83 910 entgegen.