Essen-Kettwig. . Der 39-Jährige folgt Christiane Wittenschläger im Amt und wird sich in der ev. Gemeinde künftig um die Jugendarbeit kümmern. Ein Gespräch.

„Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein“, sprach Gott zu Abraham und er fordert ihn auf, seine Heimat zu verlassen und in das gelobte Land zu ziehen. Diesen Psalm möchte David Gabra in den Mittelpunkt seiner Predigt am nächsten Sonntag, 10. März, in der evangelischen Marktkirche Kettwig stellen. Der 39-Jährige wird dort um 16 Uhr in sein Amt als Pfarrer eingeführt.

„Ich finde, das passt gut zu der Gemeinde. Gott ist ein Segen und das Dasein des Menschen wird gesegnet“, sagt David Gabra und freut sich sichtlich auf die erste offizielle Begegnung mit seiner neuen Gemeinde.

Schwerpunkt in der Kinder- und Jugendarbeit

Er tritt die Nachfolge von Christiane Wittenschläger an, die seit Dezember 2018 kürzer tritt und nur noch eine halbe Planstelle als Pfarrerin an der Fachklinik Rhein-Ruhr bekleidet. Gabra ergänzt damit das Seelsorgerteam von Silke Althaus und Gudrun Weßling-Hunder, kümmert sich künftig um die Bereiche Ickten und Auf der Höhe. Dort werde er sich vor allem der Kinder- und Jugendarbeit widmen, kündigt er im Gespräch mit dieser Redaktion an.

„Die Rolle der Kirche hat sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr gewandelt. Für die meisten Jugendlichen spielt das Gemeindeleben mittlerweile eine eher untergeordnete Rolle neben ihren vielen Freizeitaktivitäten.“ Das Herz der jungen Menschen zu öffnen, für das, was Kirche alles bedeuten kann, wie Gemeinde, sprich Gemeinschaft das Leben begleiten kann, das ist dem Pfarrer ein besonderes Anliegen.

Langjährige Tätigkeit im Weigle-Haus

Jugendarbeit hat er bereits im Weigle-Haus, dem evangelischen Jugendhaus in Essen, kennengelernt. Von 2017 bis jetzt hat er dort gearbeitet, u.a. christliche Flüchtlinge aus Syrien, dem Iran und Irak sowie aus afrikanischen Ländern betreut und „Gemeinde als Ort der Begegnung zwischen verschiedenen Kulturen und Nationalitäten sehr intensiv erlebt“.

Für die Verständigung war seine eigene Herkunft sicherlich hilfreich, aber auch die Erfahrung die er von einem Gemeindeaufbauprojekt in Hurghada am Roten Meer mitgebracht hat. Dazu gehörte eine Schule und ein Kindergarten. „Meine Frau Eva hat dort eine evangelische deutsche Gemeinde im Rahmen der EKD aufgebaut“, erzählt Gabra, der 2014 mit der Familie nach Essen zog und bereits zwei Jahre als „Pfarrer zur Probe“ in Haarzopf gewirkt hat.

Dass es ihn nun in seinem beruflichen Werdegang nach Kettwig verschlägt, darüber freut sich David Gabra sehr. „Kettwig war schon immer mein Lieblingsstadtteil. Oft bin ich hier und genieße die ruhige Atmosphäre.“ Die teilweise sehr dörfliche Struktur habe ihren eigenen Charme. Gleichwohl sei Kettwig ein lebendiger Ort mit vielen jungen Menschen und Familien. „Das macht den Reiz aus und ich bin gespannt auf die Gemeinde.“