Essen-Altenessen. Kleine Geschäfte schließen nach und nach in Essen-Altenessen. Das Allee-Center hat sich hingegen als Treffpunkt aller Generationen etabliert.
Metzger, Bäcker, Schreibwarengeschäfte, Fahrradladen: Das ist in Altenessen vielfach schon Vergangenheit. Wer einkaufen möchte, geht ins Allee-Center. „Die Altenessener gehen gerne in ihr Center“, glaubt Arndt Wülfing, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Altenessen. Er sieht es als Generationen-Treffpunkt.
Wochen- und Adventsmarkt wirkten sich positiv aus, das hat auch Centermanagerin Susanne Löbbert erkannt: „Wir verstehen uns als Bestandteil des Stadtteils, der am besten in der gegenseitigen Ergänzung der Angebote als lebendiges Zentrum funktioniert.“
Sie hebt hervor, dass die Kombination aus Nahversorgung und Shopping-Erlebnis der Schlüssel zum Erfolg sei. Sprich, man könne notwendige Einkäufe etwa bei Kaufland mit einem Einkaufsbummel für Mode und Accessoires verbinden.
Essen-Altenessen: Familienbetriebe fehlen
Dennoch sind einige Altenessener betrübt, weil ihnen die kleinen inhabergeführten Läden fehlen. „Alte Familienbetriebe sind hier an ihre Grenzen gestoßen“, glaubt Wülfing und meint auch den Druck des Onlinehandels. Daran seien die Bürger einerseits selbst schuld, weil sie eben nicht mehr beim Einzelhandel einkaufen, andererseits sei das allerdings keineswegs ein Phänomen, das exklusiv Altenessen betrifft. Es wird grundsätzlich mehr online eingekauft als noch vor Jahren, alle Stadtteilzentren und selbst die großen Innenstädte sind davon mehr oder weniger betroffen.
Am Ende ist es die Kaufkraft der Bürger, die die kleinen Läden am Leben hält – und dafür gebe es in Altenessen, anders als etwa in Rüttenscheid , einfach nicht die Klientel . „Die Menschen, die zugezogen sind, sind oft nicht bereit eine Stammkundenbindung aufzubauen“, sagt Arndt Wülfing. Fachgeschäfte wie das ansässige Möbelhaus lebten hauptsächlich von der alten Stammkundschaft.
Susanne Löbbert findet dennoch, dass es wenige Stadtteile in Essen gibt, die über eine derart gute Grundversorgung wie Altenessen verfügen. Doch auch sie trifft ab und zu auf Kunden, die immer noch bedauern, dass Hertie und C&A vor langer Zeit schlossen. Löbbert: „Es gibt Entwicklungen die man nicht beeinflussen kann.“
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