Essen. Entwicklungen zu den Auswirkungen des Coronavirus in Essen im Newsblog: Erneut Corona-Infizierte in einem Altenheim. 24 Essener wieder gesund.

Das Coronavirus hat Auswirkungen auf jeden und alles in Essen - in unserem Newsblog fassen wir die aktuellen Entwicklungen zusammen und bieten Ihnen Links zu weiterführenden Texten

- Ein sechster Toter - und 284 Erkrankte bis Donnerstagabend

- Zwei verkaufsoffene Sonntage werden abgesagt

- Virtueller Ostermarsch geplant

- Politik lobt die Stadtverwaltung für ihr Krisenmanagement

- Fünfter Todesfall in Essen - Lagezentrum nimmt betagte Personen in den Blick

- Acht Essener sind wieder gesund

- Sieben Menschen wurden im Caritas-Stift Lambertus infiziert

- Neun Menschen wurden im Alfried-Krupp-Pflegeheim (Frohnhausen) infiziert

- Stadt Essen plant Quarantäne für Obdachlose in Asylheimen

- In Essen stehen pensionierte Ärzte im Notfall bereit

Ein sechster Todesfall - und 284 Erkrankte

Während die Zahl der an Covid-19 erkrankten Essener weiter leicht auf 284 gestiegen ist, musste die Stadt am Donnerstagend den sechsten Todesfall vermelden: Ein 80-Jähriger Essener war in einem schlechten gesundheitlichen Zustand ins Alfried Krupp Krankenhaus in Rüttenscheid eingeliefert worden und verstarb dort.

Insgesamt zählte die Stadt bis zum Donnerstagabend 284 Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. 2537 Personen wurde in Essen bisher beprobt. Bei 1864 fiel ein Test negativ aus.

24 Essener sind nach einer Corona-Erkrankung wieder gesund. Weitere 2143 Menschen befinden sich in einer angeordneten häuslichen Quarantäne. 628 Personen konnten daraus bereits wieder entlassen werden.

Donnerstag, 8.51 Uhr: Caritas-Stift Lambertus mit Corona-Fällen

Im Caritas-Stift Lambertus in Rellinghausen gibt es mehrere Fälle von Corona-Erkrankungen. Die Heimleitung hatte sich proaktiv bei der Bürger-Hotline gemeldet, weil Bewohner sowie Pfleger über Fieber klagten. Die betroffenen Personen wurden nun beprobt. Seit gestern am späten Abend (25.3.) liegen erste Ergebnisse vor. Sechs Bewohner sowie eine Pflegekraft wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Alle sieben befinden sich in einer Quarantäne.

Die Entwicklungen in Essen am Mittwoch im Überblick

Verkaufsoffene Sonntage in vier Stadtteilen sind abgesagt

Mit Blick auf die Beschränkungen im Einzelhandel hat die Stadt die nächsten beiden verkaufsoffenen Sonntage in jeweils zwei Stadtteilen abgesagt: Es entfallen die Kauf-Sonntage am 29. März in Rüttenscheid (Techno Classica) und Steele (Marktschreier) sowie am 5. April in Altenessen (15. Altenessener Frühlingsfest mit Kirmes) und Werden (Frühjahrs-Stoff- und Tuchmarkt). Der nächste Termin wäre der 26. April, zu dem in Borbeck (2. Borbecker Bummel)
und Steele (Blumenmarkt) die Läden öffnen wollen. Eine abschließende Entscheidung ist hier noch nicht gefallen.

Zahl der Erkrankten steigt am Mittwoch auf 274

In Essen sind mit Stand Mittwochabend 274 Personen positiv auf das Coronavirus getestet, am Vorabend waren es noch 250. Wie die Stadtverwaltung berichtet, wurde seit Ausbruch der Pandemie bei 1982 Essenern Quarantäne angeordnet, 504 konnten daraus bereits wieder entlassen werden.

Die in Essen am Coronavirus erkrankten Personen stammen insbesondere aus den Altersgruppen 30-50 Jahre und 50-70 Jahre. Inzwischen steigt aber auch der Anteil der über 70-Jährigen. Deshalb nimmt das Lagezentrum der Unteren Gesundheitsbehörde insbesondere die Älteren in den Blick. Zuletzt waren ein 92-jähriger Mann aus dem Alfried-Krupp-Pflegeheim in Frohnhausen und ein 89-Jähriger aus Burgaltendorf verstorben.

Großes Lob aus allen Parteien für das Essener Krisenmanagement

Gelichtete Reihen statt drangvoller Enge im Ratssaal: Auch die lokale Politik geht in Zeiten des Coronavirus untereinander auf Abstand – und ist in der Bewertung der Krise doch näher beieinander denn je. In der Sitzung des Hauptausschusses jedenfalls, der einstweilen die Entscheidungen des Essener Stadtparlaments ersetzt, waren an diesem Mittwoch alle Parteien voll des Lobes für die Stadtspitze und ihr Krisenmanagement. Man fühle sich bei der Verwaltung „sehr gut aufgehoben“, hieß es unisono, und pries nicht nur die Kooperation aller Akteure, sondern auch und vor allem die Öffentlichkeitsarbeit. OB Thomas Kufen entgegnete, er sei „stolz und froh“ über den Schulterschluss aller Verantwortlichen, gab das Lob an die „Helden des Alltags“ zurück und erinnerte, dass die echte Krise erst noch bevorstehe, „das muss jeder wissen“.

Fünfter Todesfall in Essen - Stadt nimmt betagte Personen in den Blick

In der Nacht von Dienstag (24.3.) auf Mittwoch (25.3.) hat es in Essen einen weiteren Todesfall gegeben: Wie die Stadt mitteilt, handelt es sich um eine 82-Jährige Palliativ-Patientin aus dem Marienhaus im Westviertel, die positiv auf das Coronavirus getestet war. Sie war in die Uniklinik Essen verlegt worden, wo sie in der Nacht verstarb.

Alternativer Ostermarsch im Netz geplant

Das Friedensforum weist darauf hin, dass der Ostermarsch Rhein Ruhr wegen der Corona-Krise nicht in traditioneller Form stattfinden kann. Stattdessen wollen Veranstalter und Teilnehmer an den Ostertagen ihre Fenster passend zum Thema dekorieren. Neben Frieden und Abrüstung soll dabei die Forderung im Mittelpunkt stehen, die Militärausgaben zu senken und so gewonnene Mittel für den Gesundheits- und Bildungssektor auszugeben. Die mit Spruchbändern versehenen Fenster werden fotografiert und die Bilder auf der Homepage des Friedensforums - essener-friedensforum.de - als Alternativer Ostermarsch präsentiert. Die Ostereier und das Friedenstäubchen-Gebäck, die sonst während des Ostermarsches verkauft werden, können über die Homepage bestellt werden. Die Bestellungen werden dann ausgeliefert.

Schaustellern fällt das ganze Geschäft aus

Auch die Schausteller klagen: Zum letzten Mal Geld verdient haben sie auf dem Weihnachtsmarkt. Jetzt verhagelt ihnen Corona das Geschäft. Mehr dazu hier.

Dritter Todesfall in Essen

Ein 89-jähriger Mann mit erheblichen Vorerkrankungen, der am Coronavirus infiziert war, ist am Dienstag gestorben. Das teilte die Stadt am Mittag mit. Der Mann lag im Uni-Klinikum. Dort wurde er bereits palliativ behandelt.

Stand Dienstagmorgen: 239 Erkrankte

In Essen sind am Dienstagmorgen 239 Bürger positiv auf das Corona-Virus getestet worden. 1.893 Personen wurden inzwischen beprobt. In 1.463 Fällen fiel ein Testergebnis negativ aus. Bei 1.686 Essenerinnen und Essenern wurde eine Quarantäne ausgesprochen, in 386 Fällen konnte die Quarantäne bereits wieder aufgehoben werden. Der Altersdurchschnitt der an dem Virus Erkrankten ist inzwischen gestiegen. Die Altersgruppe der 50- bis 70-jährigen ist - Stand Dienstag - am häufigsten betroffen. Danach folgt die Altersgruppe der 30-50 Jährigen. Die Bürger-Hotline hat am Montag 1.147 Anrufe beantwortet.

Stand Montagabend: Ein weiterer Toter und 233 Erkrankte

Am Montag musste die Stadt den zweiten Corona-Toten beklagen. Es handelt sich um einen 74-jährigen Mann aus Schönebeck. Davon abgesehen bleibt es aber laut Stadtverwaltung beim behutsamen Anstieg der Corona-Erkrankten: Am Montagabend wies die städtische Statistik 233 Essenerinnen und Essener aus, die mit dem Coronavirus infiziert sind. Das sind 15 mehr als am Vortag. Insgesamt wurden in Essen 1840 Personen beprobt. Bei 1631 Bürgern wurde eine häusliche Quarantäne angeordnet. 370 Personen konnten aus der angeordneten Quarantäne bereits wieder entlassen werden.

Nach neun Erkrankten im Pflegeheim: Mund-Nase-Schutz empfohlen

Nach der beunruhigenden Corona-Erkrankung von neun Menschen im Alfried-Krupp-Pflegeheim in Essen-Frohnhausen hat das Gesundheitsamt der Stadt Essen am Montag alle Altenheime und ambulanten Dienste angeschrieben. "Wir empfehlen allen Pflegenden das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bei der Pflege der Bewohnerinnen und Bewohner", teilt Gesundheitsdezernent Peter Renzel via Facebook mit. Mehr dazu hier.

DGB sagt Kundgebung am 1. Mai ab

Am 1. Mai ruht in diesem Jahr nicht nur die Arbeit. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat seine traditionelle Kundgebung und das anschließende Fest abgesagt. Essens DGB-Chef Dieter Hillebrand spricht von einer "historisch einmaligen Entscheidung". Mehr dazu hier.

Stadt Essen plant Quarantäne für Obdachlose in Asylheimen

Sie sind häufig geschwächt, haben meist Vorerkrankungen, und der Appell der Behörden, doch bitte zu Hause zu bleiben, läuft bei ihnen ins Leere - einfach weil sie keins haben: Obdachlose und Wohnungslose sind in Zeiten der Corona-Pandemie besonders gefährdet und bedürfen der Unterstützung. Das hat jetzt auch die Stadt Essen erkannt. Mehr dazu hier.

In Essen stehen pensionierte Ärzte im Notfall bereit

Wenn sich die Corona-Krise verschärft und viele Menschen schwerer erkranken sollten, möchten die Essener Klinken und die niedergelassenen Ärzte bestmöglich aufgestellt sein. Die Vorbereitungen laufen seit Wochen auf Hochtouren. Auch bei der Essener Kreisstelle der Ärztekammer Nordrhein. Mehr dazu hier.

Kurzarbeit explodiert: Wie sich Essens Arbeitsagentur rüstet

In der Coronakrise sind die Anfragen zu Kurzarbeit rasant gestiegen. Die Arbeitsagentur Essen reagiert. Behördenchefin Andrea Demler im Interview.

Stadt nutzt Leere in Schulen für Renovierungen

Die Stadt will die aktuelle Leere in den Schulen dafür nutzen, kleine, anstehende Renovierungsarbeiten vorzuziehen. Das berichtet Ecevit Agu, Fachbereichsleiter der städtischen Immobilienwirtschaft. Arbeiten, die für die Zeit der Osterferien oder später vorgesehen waren, sollen wegen der Coronakrise nach Möglichkeit schon früher stattfinden. Mehr dazu hier.

Letzter Zwischenstand von Sonntag: Jetzt 227 Erkrankte

Bis Montagmorgen ist die Zahl der am Coronavirus erkrankten Personen in Essen auf 227 gestiegen. Die Zahlen der positiven Corona-Fälle waren zu diesem Zeitpunkt im Stadtgebiet recht ungleich verteilt. Die meisten bestätigten Infektionen (jeweils 39) wurden in den Stadtbezirken II (Großraum Rüttenscheid) und IV verzeichnet (Großraum Borbeck). Der Stadtbezirk VIII (Ruhrhalbinsel) kommt derzeit auf 34 Infektionen. Die weiteren Stadtbezirke im Einzelnen: Bezirk I (Innenstadt): 22; Bezirk III (Großraum Holsterhausen, Altendorf): 30 Infektionen; Bezirk V (Vogelheim, Karnap): 9 Infektionen; Bezirk VI (Zollverein): 10 Infektionen; Bezirk VII (Großraum Steele): 19 Infektionen, Bezirk IX (Kettwig, Werden, Bredeney): 26 Infektionen.

Not-Betreuung für Kinder wird erweitert

Seit Montag (23.3.) sollen auch Familien die Not-Betreuung für Kita-Kinder wahrnehmen dürfen, in denen nur "ein Elternteil in kritischer Infrastruktur arbeitet". Bisher sah die Regelung vor, dass beide Elternteile zu den Schlüsselpersonen gehören müssen.

Stadt sagt unbürokratische Hilfe bei notleidenden Betrieben zu

Um den klein- und mittelständischen Betrieben angesichts der absehbaren Einnahmeausfälle keine unnötigen Hürden in den Weg zu stellen, sagt die Stadt eine unbürokratische Hilfe in Fragen der Gewerbesteuer zu: Wer die Vorauszahlungen gesenkt oder gar komplett gestundet bekommen möchte, kann dies formlos schriftlich, per E-Mail, Fax oder telefonisch bei der zuständigen Sachbearbeitung im Fachbereich Finanzbuchhaltung und Stadtsteueramt beantragen. Mehr dazu hier.

Sparkasse schließt vorsorglich weitere Geschäftsstellen

Die Sparkasse Essen hat am Montag, 23. März, elf weitere Geschäftsstellen im Stadtgebiet geschlossen - zusätzlich zu den beiden, die bereits wegen aufgetauchter Coronavirus-Fälle dichtgemacht wurden.

Buchhändler richten Bring-Taxis ein

Unterdessen fürchten viele Buchhändler - wie andere Einzelhändler auch - um ihr Überleben. Viele Buchhändler haben Bring-Taxis eingerichtet. Mehr dazu hier.

Ruhrbahn reduziert das Angebot

Auch die Ruhrbahn hat ihr Angebot reduziert und schickt weniger Busse und Bahnen durch Essen.

Grugapark wird geschlossen, Geschäfte dürfen sonntags öffnen

Geschäften des Einzelhandels für Lebensmittel, Wochenmärkte, Abhol- und Lieferdiensten, Apotheken sowie Geschäften des Großhandels ist bis auf weiteres auch die Öffnung an Sonn- und Feiertagen von 13 bis 18 Uhr gestattet; dies gilt nicht für Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag.

Der Grugapark hingegen wurde auch geschlossen.