Essen. Jetzt stehen viele Klassen leer. Die Stadt ändert ihre Ausschreibungsmodalitäten, um zumindest kleine Arbeiten schneller erledigen zu lassen.

Die Stadt will die aktuelle Leere in den Schulen dafür nutzen, kleine, anstehende Renovierungsarbeiten vorzuziehen. Das berichtet Ecevit Agu, Fachbereichsleiter der städtischen Immobilienwirtschaft.

Arbeiten, die für die Zeit der Osterferien oder später vorgesehen waren, sollen wegen der Coronakrise nach Möglichkeit schon früher stattfinden. Dazu hat die Stadt in Absprache mit dem Land ihre Ausschreibungs-Modalitäten verändert. Die so genannten "freihändigen Vergaben" sollen in den nächsten drei Monaten bis zu einem Wert von 5.000 Euro möglich sein. Bislang liegt die Grenze bei einem Wert des Auftragsvolumen von 3.000 Euro. Auch die Verfahren bis zu einem Auftragsvolumen von 100.000 Euro sollen vereinfacht werden.

"Freihändige Vergabe" bedeutet, dass die Stadt drei Angebote einholen und unter anderem nicht das Rechnungsprüfungsamt einschalten muss, die das Verfahren kontrolliert. "Große Maßnahmen", berichtet Agu, "sind davon natürlich ausgenommen - nicht nur wegen ihres Auftragswert, sondern weil sie längeren Vorlauf benötigen."

Etwa 500 Schulkinder werden in Essen betreut

Nach Angaben von Regine Möllenbeck, der Chefin der Essener Schulverwaltung, werden derzeit rund 500 Schulkinder vor allem in den Essener Grundschulen in Notgruppen betreut. Die Experten in der Schulverwaltung gehen davon aus, dass sich diese Zahl noch steigern wird - vor allem in der Zeit der Osterferien, die Anfang April beginnen. Die Stadt hat mittlerweile außerdem beschlossen, dass auch Kinder dann in Grundschulen und Kitas betreut werden können, wenn nicht - wie zu Beginn der Corona-Regelungen - beide Elternteile zu den so genannten "sensiblen Bereichen" der Berufsgruppen zählen. Zu den "Sensiblen Bereichen" oder "Schlüsselpersonen" zählen unter anderem medizinisches Personal. Seit Montag, 23. März, können auch jene Kinder betreut werden, bei denen nur ein Elternteil in einer dieser Gruppen beruflich tätig ist.

Die Stadt Essen investiert in den kommenden Jahren rund 380 Millionen in Schulsanierungen und -neubauten.