Essen. Musical-Revue im Aalto erzählt vom Beatles-Auftritt in der Grugahalle und den Essener Songtagen. Auch Konzertbesucher sollen vorab zu Wort kommen

Das Aalto-Theater bittet zum Rendezvous mit der Vergangenheit. „Yesterdate“ heißt die musikalische Revue mit ganz vielen Hits und dem Flair der 60er-Jahre. Bevor das Bühnenstück aus der Feder von Heribert Feckler und Marie-Helen Joël am Samstag, 8. Februar, 19 Uhr, im Aalto-Theater Premiere feiert, sucht die Autorin und Aalto-Sängerin Marie-Helen Joël Zeitzeugen, die noch ganz persönliche Erinnerungen an die große Zeit haben, als Essen und die Grugahalle für kurze Zeit etwas wie das Epizentrum der Rock-Republik Deutschland waren. Am 2. Februar können sie von ihren Konzert-Erlebnissen bei einem Frühschoppen im Aalto-Theater berichten.

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Zwei musikalische Großereignisse rahmen die Handlung von „Yesterdate“: Da ist der denkwürdige Auftritt der Beatles in der Grugahalle am 25. Juni 1966, der 17.000 Fans in begeisterten Taumel versetzte und für einen absoluten Ausnahmezustand in der Stadt sorge. Und da sind die berühmten Essener Songtage, die zwei Jahre später Weltstars wie Frank Zappa und Alexis Korner an die Norbertstraße lockten. 200 Künstler und 40.000 Besucher machen Essen beim bis dahin größten Folk- und Rockfestival Europas zum musikalischen, aber auch politischen Hotspot.

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Zwischentöne sind nur Krampf – im Klassenkampf.“ Liedermacher Franz Josef Degenhardt wird 1968 zur Leitfigur der Essener Songtage. © Peter Happelt

Beide Ereignisse nehmen Heribert Feckler und Marie-Helen Joël zum Anlass, nicht nur musikalisch zurückzuschauen. In „Yesterdate“ soll es auch um Mode und Lebensgefühl der „Swinging Sixties“ gehen, kurzum um die „wilde Jugend“, auf die im Stück fünf ehemalige Musikfans und Bandmitglieder 50 Jahre später auf der Aalto-Bühne anlässlich eines gemeinsamen Benefizkonzertes zurückschauen. Aus den einstigen Hippies und Fans der Pilzköpfe sind ganz unterschiedliche Persönlichkeiten geworden, Chefärzte, Hausfrauen oder Jazzsängerinnen. Doch die gemeinsame Vergangenheit wird wieder ganz lebendig, wenn die Songs von damals erklingen.

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„Wir haben nicht nur Beatles-Songs ausgewählt, sondern auch Titel von Cat Stevens, Simon & Garfunkel oder Lieder aus dem Musical „Hair“, erzählt Marie-Helen Joël, die sich auch von einem Bericht dieser Zeitung über das 50-jährige Konzert-Jubiläum der Beatles in der Grugahalle inspirieren ließ.

Wer war damals dabei?

Mit der Musical-Revue „Yesterdate – Ein Rendezvous mit den 60ern“ knüpft das Aalto-Musiktheater an das legendäre Beatles-Konzert 1966 und die Essener Songtage 1968 in der Grugahalle an und fragt: Wer war damals live dabei? Bei einem Frühschoppen im Aalto-Foyer, am Sonntag, 2. Februar, 12 Uhr, können Zeitzeugen ihre Erlebnisse im Gespräch mit der Regisseurin und Aalto-Sängerin Marie-Helen Joël schildern. Wer Interesse hat, meldet sich unter mariehelen.joel@tup-online.de melden.

Premiere hat „Yesterdate“ am 8. Februar, 19 Uhr. Weiter Termine: 14. Februar; 27. März; 8., 11., 17. April; 16. Mai; 1. Juni 2020, Tickets unter 8122-200

Damals war Essen eine von drei deutschen Städten, in denen die Band aus Liverpool im Rahmen ihrer „Bravo-Beatles“-Blitztournee“ Station machte. „Mir war gar nicht klar, wie wegweisend Essen damals in Sachen Musikszene war“, erzählt die Aalto-Sopranistin. Auch die vielen Zeitzeugen-Berichte, die damals rund um das Jubiläum veröffentlich wurden, haben die Sängerin inspiriert. Und so hofft Marie-Helen Joël auch diesmal auf Beatles-Besucher von damals, die sich mit ihr am 2. Februar über den legendären Auftritt und damit über ein großes Kapitel Essener Musikgeschichte unterhalten wollen.

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Vielleicht wird der ein oder andere O-Ton am Ende sogar noch in die „Yesterdate“-Produktion einfließen, die sich im zweiten Teil des Abends als mitreißendes Konzert voller altbekannter Hits präsentiert. Ensemblemitglieder des Aalto-Theaters, Musical-erfahrene Gäste und das United Rock Orchestra unter der Leitung von Heribert Feckler sorgen dafür, dass die Musik von damals taufrisch klingt.