Essen-Steele. . Das Bündnis „Steele bleibt bunt“ berichtet von Einschüchterungsversuchen seitens der Steeler Jungs. Diese hätten einen Akteur zu Hause besucht.
Mitglieder des Bündnisses „Steele bleibt bunt“ berichten von Einschüchterungsversuchen seitens der selbst ernannten Bürgerwehr „Steeler Jungs“.
Bei einem Treffen des Bündnisses im Steeler Kulturforum am vergangenen Freitag sei eine Gruppe der Steeler Jungs hinzugekommen, um die Teilnehmer zu beobachten. „Aus einem Gebüsch heraus wurden wir fotografiert“, berichtet Christian Baumann, einer der Sprecher der Initiative „Essen stellt sich quer“, die das Bündnis „Steele bleibt bunt“ unterstützt. Es sei zwar nicht zu körperlichen oder verbalen Angriffen gekommen. Allein durch die bloße Anwesenheit und Beobachtung hätten sich viele Teilnehmer aber eingeschüchtert gefühlt.
„Praktiken sind ein übliches Bedrohungsinstrument“
Am vergangenen Sonntag dann sei ein bekannter Akteur des Bündnisses „Steele bleibt bunt“ zu Hause aufgesucht worden. Der Mann lebe in einer „gut einsehbaren“ Erdgeschosswohnung in Steele. Abends sei ihm dann aufgefallen, wie einer der „führenden Köpfe der Steeler Jungs“ aus einem Auto heraus Fotos von seiner Wohnung gemacht habe. Daraufhin sei auch Anzeige bei der Polizei gestellt worden. „Tatsächlich liege eine Anzeige wegen Fotografierens im geschützten Lebensbereich vor“, bestätigte ein Polizeisprecher auf Anfrage.
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„Diese Praktiken kommen uns nur all zu bekannt vor. Sie sind ein übliches Bedrohungsinstrument aus der rechtsextremen Szene“, erklärt Baumann dazu. Die neuerlichen Vorfälle bewiesen, dass es sich bei den Steeler Jungs nicht um eine harmlose Gruppe handele.
Steeler Jungs werben offenbar mit Flyern
Es sei erschreckend, dass einige Mitglieder nun schon zu Hause aufgesucht würden. An ihrem Engagement würde das nichts ändern, betonte Baumann. Am 4. April findet sich das Bündnis wieder zum „Bunten Donnerstag“ vor der Sparda-Bank in Steele zusammen.
Parallel dazu machen offenbar die Steeler Jungs mobil. So wurden wohl an mehrere Haushalte Flyer verteilt, in denen zur Unterstützung der „Steeler Jungs“ aufgerufen wird. „Steele bleibt bunt“ wird darauf als „Hetzerbündnis“ bezeichnet. Die Steeler Jungs waren zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil eine Teilnehmerin des „Bürger-Spaziergangs“ offen den Hitler-Gruß gezeigt hatte. Auch die Teilnahme der Steeler Jungs am Karnevalsumzug in Freisenbruch hatte für Aufsehen gesorgt.