Rüttenscheid. . Essens Planungsdezernent glaubt, dass es kaum eine Alternative zur Fläche der Sportfreunde 07 gibt. Die Schulen leiden bereits unter Platznot.
Das Gelände der Sportfreunde 07 wird offenbar als Standort für eine neue Grundschule in Rüttenscheid in Betracht gezogen. „Wenn die Sportfreunde 07 weichen, wird auf der Fläche an der Veronikastraße über kurz oder lang eine neue Grundschule entstehen. Anders wird es kaum gehen“, sagte Planungsdezernent Hans-Jürgen Best am Rande des kommunalpolitischen Abends der CDU Rüttenscheid. Dort referierte er über die großen Neubauprojekte, die dem Stadtteil in den nächsten zwei bis drei Jahren rund 1000 neue Wohnungen bescheren.
Dass damit auch viele Familien nach Rüttenscheid ziehen, verstärkt den Druck auf die Stadt, möglichst schnell neue Grundschulplätze zu schaffen. Problem: Städtische Grundstücke sind in Rüttenscheid rar gesät. „Und als die Flächen, die nun allesamt bebaut werden, vor Jahren zum Verkauf standen, war der jetzige Engpass überhaupt nicht abzusehen“, begründet Hans-Jürgen Best die Zurückhaltung der Stadt beim Kauf potenzieller Baugrundstücke. Da das ebenfalls in Rede stehende Gelände der Feuerwache an der Manfredstraße als Schulstandort wohl vom Tisch ist, werden die Möglichkeiten für die Stadt knapp.
46 Sitzplätze im Speiseraum für 200 Schüler
Dabei ächzen die drei Rüttenscheider Grundschulen schon jetzt unter der großen Raumnot. Die beschlossenen Erweiterungen der Andreas- und Sterngrundschule werden kaum ausreichen, um den künftigen Bedarf zu decken. An der Käthe-Kollwitz-Schule, die mit rund 340 Schülern zu den größten Grundschulen in Essen gehört, begegnet die Schulleitung dem Platzmangel schon jetzt mit großem Organisationstalent.
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„Ich muss die Stundenpläne immer eng mit der Koordinatorin des offenen Ganztags absprechen“, sagt Schulleiterin Stefanie Müller. So gibt es für die mehr als 200 Kinder, die an der Grundschule Mittag essen, lediglich 46 Sitzplätze im Speiseraum. Entsprechend groß ist der logistische Aufwand, damit alle Kinder möglichst in Ruhe essen können.
Pausenhof wird geteilt
„Wir verteilen die Kinder auf den Zeitraum von 11.45 bis 14.15 Uhr. Natürlich wäre alles einfacher, wenn wir mehr Räume zur Verfügung hätten“, sagt Stefanie Müller. Das gelte für den Offenen Ganztag insgesamt: So teilen sich die aktuell 228 Kinder in der Nachmittagsbetreuung in neun Gruppen auf vier Räume auf.
Immerhin auf dem Schulhof möchte die Käthe-Kollwitz-Schule den Kindern mehr Platz bieten. Aus diesem Grund wird die erste große Pause an der Schule schon seit Jahren geteilt: 15 Minuten lang dürfen die Erst- und Viertklässler auf dem Hof toben, danach sind die nächsten beiden Jahrgänge an der Reihe. Für die anderen geht es zurück zum Frühstück in die Klasse: „Kinder haben einen großen Bewegungsdrang. Den können sie aber nur ausleben, wenn sie genug Platz dafür bekommen“, begründet Stefanie Müller die Maßnahme.