Die Stadtplanung darf nicht weiter an Rüttenscheids Infrastruktur knapsen, wenn die Attraktivität erhalten werden soll.
15 Minuten Pause auf dem Schulhof, dann geht’s zurück in die Klasse, um Platz für die Mitschüler zu machen. Mittags ist ebenso gute Organisation gefragt, um allen Schülern ein halbwegs entspanntes Mittagessen zu ermöglichen. Und auch danach ist an Freiraum nicht zu denken: In der Nachmittagsbetreuung drängeln sich die Kinder wie die Hühner auf der Stange.
Die Realität an den Essener Grundschulen ist vielerorts geprägt von Überfüllung, Kompromissen und engagierten Pädagogen, ohne die das System schon längst in sich zusammengefallen wäre. Während der Ist-Zustand schon an der Grenze des Zumutbaren liegt, dürfte es in Zukunft speziell in Rüttenscheid noch etwas enger werden. Denn während nahezu alle noch verfügbaren Flächen mit Wohnungen bebaut werden, sucht die Stadt quasi in letzter Minute nach einem neuen Schulstandort. Das treibt dann so wilde Blüten wie den Vorstoß, eine sanierte Feuerwache zu verlegen. Da das politisch kaum durchsetzbar sein dürfte, wird einmal mehr der Sportplatz an der Veronikastraße ins Gespräch gebracht.
Selbst wenn die Sportfreunde 07 mit dem Rüttenscheider SC an die Schillerwiese umziehen: So oder so werden es vor allem die Kinder sein, die eine völlig verfehlte Planung am Ende ausbaden dürfen. Denn ihnen würde dann ein fußläufig erreichbarer Sportplatz mitten im Stadtteil fehlen. Bei aller Notwendigkeit neuer Wohnungen darf die Infrastruktur Rüttenscheids mit Schulen und Sportstätten nicht weiter vergessen werden.