Essen. . Die Umweltbelastung durch PCB ist im Umfeld des Betriebsgelände der Firma Richter in Kray weiterhin hoch. Stadt hofft weiter auf Besserung.
Die Luftbelastung durch PCB (polychlorierte Biphenyle) in Kray, vor allem im Umfeld des ehemaligen Betriebsgeländes der Firma Richter, ist nach Angaben der Stadt „weiterhin hoch“. Dies zeigen laut Umweltamt die aktuellen Ergebnisse der Messungen.
Im Umfeld des Unternehmens, das im April 2017 Insolvenz anmelden musste und den Betrieb an den Krayer Standorten stillgelegt hat, betreibt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) Messstellen zur Überprüfung der Schadstoffbelastung, an denen Grünkohl aufgrund seiner großen Blattoberfläche als Bioindikator eingesetzt wird.
PCB-Belastung wird mit Grünkohlproben gemessen
Im Jahr 2016 wurde erneut anhand von Grünkohlproben die PCB-Belastung gemessen. Insgesamt wurden an 19 Messpunkten Untersuchungen durchgeführt. „Die aktuellen Ergebnisse weisen im Vergleich zur üblichen Hintergrundbelastung im Ruhrgebiet wieder um ein Vielfaches erhöhte Werte im Umfeld der beiden Standorte der Firma Richter aus“, so die Stadt.
Messpunkte nördlich des Schredders an der Joachimstraße hatten 2014 und 2015 sehr hohe PCB-Gehalte im Grünkohl angezeigt, so dass in 2016 das Untersuchungsprogramm um weitere Messpunkte ergänzt wurde.
So wurde 2016 die höchste Immissionsbelastung durch PCB (PCB gesamt und dioxin-ähnliche dl-PCB) an dem neu hinzugekommenen Messpunkt am „Bonifaciusring“ gemessen, der in der Hauptwindrichtung östlich des Betriebsgeländes an der Rotthauser Straße liegt. „Ein weiterer Belastungs-Schwerpunkt befindet sich an dem nördlich des Betriebsgeländes an der Joachimstraße gelegenen Messpunkt „Kruckenkamp“, meldet das Umweltamt.
Stadt rechnet 2017 mit Verbesserungen
An einigen Messpunkten gibt es aber auch leichte Verbesserungen, beispielsweise am Messpunkt im Wohngebiet Fichtelstraße. Aus wirtschaftlichen Gründen hatte Richter wenige Monate vor der Insolvenz, Ende 2016, die Schredderanlagen außer Betrieb genommen.
Deshalb geht die Stadt davon aus, dass die PCB-Immissionen ab 2017 deutlich zurückgehen werden: „Trotzdem können durch Demontage- bzw. Aufräumarbeiten auf den beiden Betriebsgeländen noch Schadstoffe freigesetzt werden.“