Essen. . Zwei Jahre geplant, jetzt kurz vor der Fertigstellung: Die 400 qm große Badestelle am Baldeneysee hatten sich manche Bürger größer vorgestellt.
- In den letzten Tagen wurden drei Stege ins Wasser gelassen, die jeweils 15 Meter weit in den See reichen
- Die Anlage ist genau so gebaut worden, wie sie geplant war – doch die Erwartung vieler Neugieriger war eine andere
- In der zweiten Mai-Hälfte soll die Badestelle an einem Wochenende eingeweiht werden
Das Baden im Baldeneysee, das ab Ende des Monats wieder möglich wird, beginnt für manche Bürger mit einer Enttäuschung: In den letzten Tagen sind die drei Badestege ins Wasser gelassen worden – jetzt bekommen Betrachter erstmals eine konkrete Vorstellung von den Ausmaßen der künftigen Badestelle – sie misst rund 400 Quadratmeter.
„Hätte ich mir größer vorgestellt“, war in den letzten Tagen eine sehr typische Reaktion von Neugierigen, die sich die Anlage angeschaut haben. Die drei Stege, montiert auf einer Länge von 50 Metern, reichen jeweils 15 Meter ins Wasser hinein, ein rot-weißes Absperrband entlang der äußeren Enden soll verhindern, dass sich Schwimmer weiter auf den See hinaus hinauswagen. Im Internet reagierten Nutzer am Wochenende sofort mit entsprechender Häme: „Das ist ja ein Witz“ und „Doppelte Größe wäre okay“ waren dabei noch Kommentare der konstruktiveren Art.
Badestelle genau so umgesetzt wie geplant
Wobei es für Einwände jetzt selbstredend zu spät ist: Umgesetzt wurde nur das, was bereits seit zwei Jahren konkret geplant wurde. Auch die Idee, drei Stege in dieser Größe zu installieren, war spätestens im Herbst 2016 kein Geheimnis mehr, als die Stadt eine entsprechende Grafik veröffentlichte. Wasserkraftwerk am Baldeneysee steht Besuchern offenals die Stadt eine entsprechende Grafik veröffentlichte. Wasserkraftwerk am Baldeneysee steht Besuchern offen
Wie auch immer: Fakt ist auch, dass der Seeboden an der Badestelle sofort sehr stark absinkt; man wird sich also auch bei schönstem Wetter kaum gegenseitig auf die Füße treten können. Am gestrigen Sonntag waren noch Taucher unterwegs, die den Grund nach Müll absuchen wollten. Bei den Arbeiten für die Badestelle war zuvor eine große Zahl von Glasflaschen am Seeboden gefunden worden.
Wiederholte Warnungen vor überzogenen Erwartungen
In der zweiten Maihälfte soll die Schwimmstelle eröffnet werden. Wiederholt hatten die Verantwortlichen vor überzogenen Erwartungen gewarnt: „Wir eröffnen kein neues Freibad“, hatte zuletzt noch Umweltdezernentin Simone Raskob betont. Die Badestelle solle vielmehr als Zusatz-Angebot des vor Ort ansässigen „Seaside Beach“ verstanden werden. Die Strandbar will ihre Eintrittspreise (3,50 für Erwachsene, drei Euro für Kinder) nicht verändern. Abhängig bleibt die täglich neu zu entscheidende Bade-Erlaubnis von der Wasserqualität – 2016 wäre sie an 57 Tagen gut gewesen.