Essen. Mitten in der Wirtschaftskrise steht Essen vor einer Welle an Eröffnungen von markanten Gebäuden in der Stadt: Die Zeit der Baukräne geht allmählich zu Ende, die Zeit der Einweihungspartys beginnt. Insgesamt werden für die neuen Blickpunkte der Stadt über eine Milliarde Euro ausgegeben.

Den Anfang des Eröffnungsreigens macht am Donnerstag das nun komplett fertig gestellte Einkaufszentrum Limbecker Platz mit seinen 200 Geschäften. In das umgebaute Glückaufhaus sind gerade die ersten von 500 Mitarbeitern des Essener Computersystemhauses Ifm eingezogen. Danach eröffnen das Einkaufszentrum "Rathaus-Galerie", die Halle des Hauptbahnhofs, das Ruhrmuseum, das Folkwang-Museum sowie die neuen Zentralen von Eon-Ruhrgas und Thyssen-Krupp.

Limbecker Platz kostete 300 Millionen Euro

Limbecker Platz: 300 Millionen Euro kostete die in zwei Bauabschnitten nun komplett fertiggestellte neue Einkaufs-Attraktion zwischen Berliner Platz und Limbecker Straße. Abgerissen wurden dafür das alte Karstadt-Haus, Sinn-Leffers und das Sporthaus Karstadt. Am Donnerstag öffnen sich nun die Tore des zweiten Bauabschnittes für alle: Insgesamt 200 Geschäfte auf 70 000 Quadratmetern, darunter Saturn und C&A, warten auf Kunden. Zur Feier sind vom 22. bis 24. Oktober alle Läden bis 24 Uhr geöffnet; am Sonntag den 25. Oktober, öffnen alle Läden von 13 bis 18 Uhr.

Rathaus-Galerie: Das frühere „City-Center” wird nach einem Umbau in Höhe von 40 Millionen Euro mit 60 Geschäften in den nächsten Wochen neu eröffnet - großzügiger und lichtreicher als zuvor. Ankermieter Saturn zog zwar zum Limbecker Platz, andere wichtige Mieter bleiben: WE, Strauss, Apollo, Real.

Hauptbahnhof vor Weihnachten nicht fertig

Glückaufhaus: Für 50 Millionen Euro blieb das traditionelle Filmstudio und die historische Fassade an der Friedrichstraße erhalten, dahinter entstand ein sechsstöckiger Glaspalast - vor allem als Firmensitz für die 500 Ifm-Verwaltungsmitarbeiter.

Hauptbahnhof: Der oft gescholtene 60-Millionen-Euro-Umbau wird zwar noch nicht komplett vor Weihnachten fertig sein, aber die Halle wird - wie von der Bahn AG versprochen - noch vor Heiligabend mit allen Läden den Fahrgästen zugänglich gemacht.

Ruhrmuseum: 55 Millionen Euro für den Umbau der Kohlenwäsche auf Zeche Zollverein, 4,2 Millionen für Depot und Verwaltung, 7,5 Millionen für die neue Präsentation der Dauerausstellung u.a. des ehemaligen Ruhrlandmuseums - ob sich die Investitionen gelohnt haben, können Essener ab 9. Januar 2010 bestaunen.

Folkwang-Museum öffnet am 31. Januar

Museum Folkwang: Prachtvoller, größer, moderner - das 53-Millionen-Euro-Geschenk der Krupp-Stiftung an die Stadt wird am 31. Januar dem Publikum präsentiert; natürlich mit der spektakulären Sammlung von Gemälden des 19. und 20. Jahrhunderts.

Eon-Ruhrgas-Zentrale: Mitte 2010 sollen 2000 Ruhrgas-Mitarbeiter aus verschiedenen Standorten in die neue 200 Millionen Euro teure Zentrale gegenüber der Messe und des Grugageländes einziehen.

ThyssenKrupp-Zentrale: Seit 2007 plant die ThyssenKrupp AG mit Sitz in Duisburg, Essen und Düsseldorf für 2000 Mitarbeiter eine neue Hauptverwaltung in Essen - auf einem 20 Hektar großen Areal. Im Juli 2009 feierte man bereits Richtfest, das neue Hauptquartier soll im Sommer 2010 bezugsfertig sein; alle weiteren Bauabschnitte sollen bis 2011 realisiert werden. Gesamtinvestition: 300 Millionen Euro.