Essen. Um 12.09 Uhr fiel dem Vorsitzenden des Einzelhandelsverbandes, Jürgen Bessel, ein Stein vom Herzen: „Das ist mein Lieblingskind, dafür habe ich seit über einem Jahrzehnt gekämpft. Der Kunde kommt doch nicht in die Stadt, wenn er sein Auto nicht abstellen kann.”

Ab sofort hilft das neue Parkleit-Stadtinfosystem bei der Orientierung und Parkplatzsuche in der Innenstadt. Insgesamt 340 LCD-Anzeigen statt der bisherigen 183, verteilt auf 120 Standorte, weisen auf Veranstaltungen, die aktuelle Verkehrslage und Baustellen hin und zeigen freie Parkplätze an.

Die städtische Bau- und Umweltdezernentin Simone Raskob sprach von einer „ehrgeizigen Wahnsinnsleistung” aller Beteiligten. Das neue Sy-stem, das auch mit der Messe verknüpft sei, werde seine ersten Bewährungsproben am 22. Oktober bei der Eröffnung des zweiten Bauabschnitts am Einkaufszentrum Limbecker Platz und am 25. Oktober bei der Eröffnung der Lichtwochen und dem verkaufsoffenen Sonntag bestehen müssen: „Ich kenne keine andere Innenstadt, die so kundennah 12000 Parkplätze fußläufig anbieten kann.”

Zur leichteren Orientierung teilt das neue Parkleit-Stadtinfosystem den Innenstadtbereich in unterschiedliche Parkzonen ein, die farblich unterschieden werden: Rot für Zentrum Nord, Orange für Zentrum West, Gelb für Zen-trum Süd, Grün für Zentrum Ost und Blau für die Kulturmeile. Damit soll die Parkplatzsuche verkürzt werden, laut Gutachten können so täglich 6300 Autokilometer eingespart werden.

Die Kosten für das neue Parkleitsystem belaufen sich auf 2,2 Millionen Euro. Davon werden 75 Prozent vom Land finanziert, die Stadt beteiligt sich mit 550 000 Euro. Die Essener Parkhausbetreiber und die Essener Werbegemeinschaft, lobte Simone Raskob, hätten mit ihrer Beteiligung an der Vorfinanzierung einen wichtigen Beitrag geleistet: „Das ist ein schönes Gemeinschaftsprojekt.” Bisher sind 28 Parkhäuser an den Zentralrechner angeschlossen und senden Informationen über die freien Plätze per Funk oder Kabel, weitere können angeschlossen werden. Das städti-sche Tiefbauamt will dabei flexibel sein. Dessen stellvertretender Leiter Rainer Wienke sagt: „Mit unseren Botschaften wollen wir die Kultur, etwa das Folkwang Museum, und die Wirtschaft gleichermaßen unterstützen.” Die ausführende Bochumer Firma Signalbau Huber versichert: „Das ist eines der der modernsten Parkleitsysteme in Deutschland. Seit einem Jahr läuft es mit Erfolg und ohne Störungen in Duisburg.”