Essen. . Ein Essener Immobilien-Unternehmer will Karstadt ein Angebot unterbreiten, die Konzernzentrale ins Thyssen-Krupp-Haus in der Essener City zu verlegen.

Bei der Suche nach einer neuen Zentrale für den Warenhauskonzern Karstadt bemüht sich Essen, das Unternehmen in der Stadt zu halten. Der Essener Unternehmer Hubert Schulte-Kemper hat das leerstehende 80 Meter hohe ehemalige Rheinstahl- und spätere Thyssen-Krupp-Haus an der Kruppstraße ins Spiel gebracht. „Wir sind im Gespräch und werden schon bald ein Angebot abgeben“, sagte Hubert Schulte-Kemper, der Eigentümer und Vorstandschef der Essener Fakt AG, der WAZ. In Immobilienkreisen heißt es, dass die Verhandlungen mit Karstadt schon weit gediehen seien.

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Als Karstadt Anfang Juli angekündigt hatte, seinen inzwischen viel zu großen und modernisierungsbedürftigen Sitz in Bredeney verlassen zu wollen, wurde die Sorge laut, der Konzern könne das Ruhrgebiet verlassen. In einem Exposé, das der WAZ vorliegt, bekennt sich Karstadt jedoch zur Region: „Der Fokus der Suche liegt auf dem Gebiet innerhalb Essens sowie einem Umkreis von 30 km“, heißt es darin. Die Städte in diesem Radius hatten nur drei Wochen Zeit, um Angebote zu machen. Karstadt peilt einen Umzug schon im zweiten Quartal 2016 an. Einen Neubau würde das Unternehmen spätestens Mitte 2018 beziehen wollen. Für Verwunderung in der Branche sorgte, dass Karstadt einen Mietvertrag mit nur fünf Jahren Laufzeit unterschreiben will.

25 Millionen Euro Investition geplant

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Dietmar Düdden, Geschäftsführer der Essener Wirtschaftsförderung EWG, zeigt sich optimistisch, die Zentrale des Warenhauskonzerns, der sich gerade aus seiner Krise befreien will, in Essen zu halten: „Wir können unterschiedliche Immobilien-Alternativen anbieten.“

Dazu gehört auch Essens allererstes Hochhaus, das Thyssen-Krupp erst im Frühsommer an die Essener Fakt AG verkauft hatte. Im WAZ-Interview kündigt Vorstandschef Schulte-Kemper an, 25 Millionen Euro in das denkmalgeschützte Gebäude zu investieren. Karstadt sucht 16 000 m2 Bürofläche, 20 Prozent Reserve und 7500 m2 Ausstellungsfläche. „Wir können 16 000 m2 bieten“, sagt Schulte-Kemper. Probleme gebe es noch bei der Anzahl der Parkplätze. Das Thyssen-Krupp-Haus verfüge über 240 eigene Einstellplätze, Karstadt sucht laut Exposé aber 500 bis 600.

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Der Warenhauskonzern wollte sich Anfrage nicht zum Stand der Suche nach einer neuen Zentrale äußern.