Essen. . Eine neue Spenden-Aktion der Stadt soll die Aufforstung in Essen beschleunigen. Vom Pfingstunwetter geschädigte Parks werden mit gezielten Maßnahmen wieder fit gemacht. Vorher wurden die Schäden genau analysiert.

Wer an den Pfingstmontag 2014 denkt, bei dem kommen die Erinnerungen an das Chaos hoch. Ein Orkan fegte durch die Stadt und die Region und hinterließ eine Spur der Verwüstung.

Allein in Essen wurden über 20. 000 Bäume beschädigt oder komplett zerstört. Die Stadt bilanzierte einen Schaden von 60 Millionen Euro, davon allein 50 Millionen Euro im Grünbereich. Die Spuren des Chaos im Straßenbaum-Bestand sind inzwischen größtenteils beseitigt. Mit der neuen Spenden-Aktion „Mein Baum für Essen“ soll jetzt die Aufforstung in der grünsten NRW-Großstadt intensiviert werden.

370 neue Bäume kommen in der ersten Pflanzphase in diesen Tagen und Wochen in den Boden. Mit Hilfe der Spenden von Essener Bürgern soll das Anpflanzen im kommenden Jahr noch schneller gehen, als es allein der Verwaltungs-Etat hergibt. Die Stadt will dabei nicht nur die verlorenen Bäume 1:1 ersetzen. „Wir wollen die Chance nutzen, nachhaltige Klima- und Umweltpolitik zu betreiben“, erklärt Oberbürgermeister Reinhard Paß. Es sollen robustere und widerstandsfähigere Bäume gepflanzt werden. „Die Baumbestände werden, wo möglich, klimagerecht umgebaut“, kündigt Umweltdezernentin Simone Raskob an. Dazu haben Grün und Gruga und verschiedene Landschaftsarchitekten die Situation nach dem Unwetter beispielsweise in den zehn großen städtischen Parkanlagen analysiert. „Mit historischen Karten, Plänen und einer Zustand-Analyse wurden Maßnahmen definiert“, erklärt Landschaftsarchitekt Matthias Förder. „Jetzt können wir die Parks fit machen.“

Grün-und-Gruga-Experten beantworten Fragen

Wie den Kaiser-Wilhelm-Park in Altenessen, wo 134 Bäume geschädigt wurden oder gefallen sind – 35 Prozent des gesamten Bestands. Im Altenessener Park sollen beispielsweise Kirschbäume gepflanzt werden, die dort einen Durchgangsweg aufwerten. Als erster Park rückt der Volksgarten in Steele in den Fokus, der immerhin 95 seiner Bäume im Unwetter verloren hat. Hier plant die Stadt am 29. November eine Informationsveranstaltung zur geplanten Entwicklung.

Bislang sind durch Spendenaktionen in der Stadt knapp 170. 000 Euro zusammengekommen, von denen allerdings etwa 140.000 Euro für den Grugapark und den Schlosspark Borbeck gebunden sind. Die Stadt hofft jetzt auf die Spendenbereitschaft ihrer Bürger. Bei Grün und Gruga beantworten zwei Experten die Fragen der Spender ( 8867301). Zudem werden Kapazitäten des Sozialprojekts „Neue Wege zum Wasser“ in den grünen Wiederaufbau eingebunden, mit dem Langzeitarbeitslose in Arbeit gebracht werden sollen.