Duisburg-Rheinhausen. Leere Geschäfte, kaum Menschen auf den Straßen: Obwohl die Duisburger wieder shoppen können, ist es in Hochemmerich still. Das sagen Inhaber.
Nein, es ist kein Feiertag und auch kein Sonntag. Es ist ein ganz normaler Donnerstagnachmittag auf dem großen Wochenmarktplatz vor dem Marktforum an der Atroper Straße. Viele Autos stehen da, aber Menschen scheint es hier weniger zu geben. „Gucken Sie doch mal, wo sind die eigentlich alle? Sehen Sie, menschenleer ist es hier“, sagt der Inhaber der arabischen Boutique „Fashion Style“ auf der Krefelder Straße nahe der Hochemmericher Straße. Selbst nach der Lockerung der strengen Corona-Auflagen verirrt sich kaum einer in die Straßen.
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Manchmal huscht jemand mit einer Styroporschachtel und Essen to go auf der Hand aus dem Forum. Die Tristesse ist nicht zu überbieten. Ein Eckchen, an dem man sich gerne aufhält, sucht man vergebens. Leerstände, wohin der Blick reicht. Manche Imbissbuden sind zugekleistert mit Werbung fürs Essen, einladend ist anders. Kleine Boutiquen rund um den Platz? Bis auf wenige Ausnahmen – Fehlanzeige. Und die wenigen privaten Geschäfte, die da sind, haben geschlossen.
Lockerung der Corona-Maßnahmen: Niemand kommt in die Geschäfte
Möglicherweise ist der Zustand Corona geschuldet. Anderthalb Jahre Abstand halten, Vorsicht walten lassen oder direkt zu Hause bleiben, haben Spuren hinterlassen. „Fünf Monate mussten wir alle ja komplett schließen. Und jetzt, wo seit Montag dieser Woche Lockerungen gelten, kommt keiner“, beklagt der Inhaber von Fashion Style. Er hat draußen Ständer mit rosa Tüll-Röckchen und Kleidchen stehen, auch die Damenwelt kann zwischen Kleidern in verschiedenen Farben und Formen aussuchen.
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Zwei Frauen mit Kind wuseln die Mode durch und wollen dann ins Geschäft. Aber Fehlanzeige, sie haben keinen negativen Coronabescheid dabei. Da heißt es ganz streng: Wir müssen draußen bleiben. Sie werden vor der Türe auf der Straße bedient. „Viele wissen nicht, dass sie nur mit einem Test ins Geschäft dürfen, anderen ist es einfach zu umständlich“, sagt der Besitzer, der bis heute keinen einzigen Cent als Unterstützung bekommen hat, wie er sagt. Warum weiß er nicht.
Shoppen in Hochemmerich: kaum Menschen unterwegs
Die leeren Straßen und der große Platz sehen sauber aus. Wer soll ihn auch verschmutzen, es ist ja kaum jemand da. Nichts deutet darauf hin, dass das kleine Stückchen mehr Freiheit auch genossen wird. In der Krefelder Straße hängen Schilder in den geschlossenen Läden mit Handynummern, die man anrufen kann, wenn man etwas gesehen hat oder braucht, was man abholen möchte.
Manche Geschäfte haben im Moment nur mittwochs und samstags auf, wenn Markt ist. Das Haushaltswarengeschäft Home Store hat geöffnet, aber Töpfe, Tassen, Schüsseln scheint zurzeit niemand zu benötigen. „Vier Jahre bin ich jetzt am Ort, aber so eine schlimme Zeit hab ich noch nie erlebt“, sagt Üzeyir Subasi. Auch er hat eine monatelange Durststrecke hinter sich. Aber Durchhalten will er auf jeden Fall. Genauso wie Ghazanfer Malik, der allerdings auch online gut aufgestellt ist. „Teppiche, Kleidung und Taschen kann man bestellen und sich hier abholen. Oder wir bringen die Ware dem Kunden“, sagt er. Aber ein Fazit ziehen alle: Es ist eine unglaublich schwere Zeit.