Duisburg-Rheinhausen. Die Machbarkeitsstudie zur Osttangente war Thema bei der Sitzung der Bezirksvertretung Rheinhausen. Das Ergebnis spaltet die Meinungen.
Die Diskussionen über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Osttangente in Rheinhausen waren auch das dominante Thema in der jüngsten Sitzung der Rheinhauser Bezirksvertretung. Nachdem es bereits am 14. Februar eine erste Lesung im Rat der Stadt Duisburg gab (wir berichteten), folgte am Donnerstag die Anhörung in der Rheinhausen-Halle.
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Teil der Sitzung war eine umfangreiche Präsentation durch die Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG), die die Studie erstellt hat. „Die Machbarkeitsstudie ist kein in Granit gemeißeltes Werk“, sagte DIG-Geschäftsführer Matthias Palapys zu Beginn. Es wäre die Aufgabe gewesen herauszufinden, was technisch überhaupt möglich wäre – mit Blick auf alle relevanten Bereiche wie Menschen, Umwelt, Naherholung, Tiere und Schwerlastverkehr.
Rheinhauser Bezirksvertreter: „Können Entlastung nur Unterstützen“
Die bereits bekannten Ergebnisse spalten die Meinungen der Bezirksvertreter. CDU-Fraktionsvorsitzender Ferdi Seidelt kritisiert „Unwahrheiten“, die über die Ergebnisse der Studie verbreitet würden. Weder sei der Untergrund am Deich, über den die Osttangente verlaufen soll, ungeeignet, noch würden Freizeiteinrichtungen mit ihrem Bau zerstört werden. „Wir sind der Meinung, dass fachlich zu diskutieren ist. Immer wieder wird mit den ‘bösen Lkw’ Angst gemacht“, sagt Seidelt. Zustimmung bekommt er von Mehmet Aslan (SPD). „Wir haben das Thema schon vor Jahren in Rheinhausen angesprochen, jetzt gibt es eine technische Möglichkeit, die eine Lösung hergibt. Wir können so eine nachhaltige Entlastung nur unterstützen.“
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Das sieht Andrea Lutz, Fraktionsvorsitzende der Grünen, anders. Sie sorgt sich vor allem um die Hochwasserschutzfunktion des Deiches. „Obwohl die Trasse über den Deich führen soll, finde ich keinen Hinweis auf eine mögliche Einschränkung“, sagt sie. Unter anderem zweifelt sie auch eine wirkliche Entlastung des Straßenverkehrs an. Sie sieht – wenn überhaupt – positive Effekte auf der L473 sowie in Hochfeld. „Auf der Europaallee und der Margaretenstraße könnte es zu höheren Belastungen kommen“, mahnt sie. „Alles in allem überwiegen die zu erwartenden Nachteile für die Rheinhauser Bürger.“
Duisburger SPD-Ratsherr blickt skeptisch auf die Osttangente
Auch SPD-Ratsherr Ersin Erdal blickt kritisch auf die Ergebnisse. „Wenn diese Tangente durch ein Gewerbegebiet verlaufen würde, wäre ich bei Ihnen“, sagt er. „Das hier ist aber ein Eingriff in die Natur, den uns unsere Kinder nicht verzeihen werden.“