Duisburg-Rheinhausen. Die Stadt Duisburg hat nun ein Konzept für die Verkehrsführung während der Sanierung der Brücke erarbeitet. Diese Straßen könnten betroffen sein.

Die Planungen rund um die Sanierung der maroden Gaterwegbrücke in Rheinhausen nehmen weiter Gestalt an. Wie berichtet, ist die Instandsetzung der Brücke, die unter anderem von zahlreichen Lkw als Verbindung zum Logport genutzt wird, für das dritte Quartal 2023 geplant. Für den Zeitraum der Sanierung muss die Brücke gesperrt werden.

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Nun hat die Duisburger Stadtverwaltung ein Konzept vorgelegt, das die favorisierte Umleitungsstrecke präsentiert. Am Donnerstag, 15. September, wird es der Bezirksvertretung Rheinhausen in einer öffentlichen Sondersitzung vorgelegt, die Entscheidung fällt am 19. September in der Ratssitzung.

Gaterwegbrücke in Rheinhausen: Umleitung über die Dahlingstraße

Das Konzept listet verschiedene Möglichkeiten auf, wie der Verkehr im Zeitraum der Brückensperrung geführt werden könnte. Die unterschiedlichen Ansätze hat die Verwaltung mit Hilfe eines Punktesystems, das Aspekte wie Umsetzbarkeit, Länge, Lärm und Begreifbarkeit berücksichtigt, vergleichbar gemacht. Die Planer favorisieren dabei folgenden Vorschlag: Der Schwerlastverkehr soll von der L473n über die Straße „Am Stellwerk“ auf die Dahlingstraße geführt werden. Weiter geht es über die Adler- und Schleusenstraße, beide werden im Zeitraum der Sanierungsarbeiten zu Einbahnstraßen in Richtung Logport.

Zusätzlich soll es auch eine Änderung am Kreisverkehr an der Brücke der Solidarität geben. Der Verkehr, der aus dem Logport von der Osloer Straße kommend auf den Kreisverkehr zufährt, soll dann nicht nur nach rechts auf die Brücke abbiegen können, sondern auch weiter Richtung Moerser Straße fließen. Der Kreisverkehr müsste zu diesem Zweck geöffnet werden, zusätzlich würde die Stadtverwaltung eine Ampel installieren. Die Verwaltung sieht bei diesem Verfahrensvorschlag gleich mehrere Vorteile. So spricht die Beschlussvorlage über das Konzept von einer „sehr guten Begreifbarkeit der Verkehrsführung“ und sieht „kurze Wege“, die eine gute Akzeptanz mit sich bringen würden. Unerwünschte Schleichverkehre könnten zudem „bestmöglich“ unterbunden werden.

SPD-Ortsverein Rheinhausen-Mitte ist „entsetzt“ über die Maßnahmen

Die Einbahnstraßenregelung auf der Schleusen- und Adlerstraße für alle Verkehrsteilnehmer ermögliche es zudem, dass nach wie vor an der Straße geparkt werden könne. Schließlich erhofft sich die Verwaltung auch eine Entlastung am Kreisverkehr an der Brücke der Solidarität, insbesondere in Richtung Innenstadt.

Die Gaterwegbrücke in Duisburg-Rheinhausen nutzen viele Lkw als Verbindung zum Logport. Voraussichtlich im kommenden Jahr muss die Brücke saniert werden – und zwangsläufig dafür gesperrt.
Die Gaterwegbrücke in Duisburg-Rheinhausen nutzen viele Lkw als Verbindung zum Logport. Voraussichtlich im kommenden Jahr muss die Brücke saniert werden – und zwangsläufig dafür gesperrt. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Der SPD-Ortsverein Rheinhausen-Mitte ist „entsetzt“ darüber, „dass die Hauptlast während dieser Zeit von vielen Bürgerinnen und Bürgern in Rheinhausen-Mitte und insbesondere den Anwohnerinnen und Anwohnern der Moerser Straße zu tragen sein wird“, schreiben die Sozialdemokraten in einer Mitteilung. Obwohl der Ortsverein nach eigenen Angaben die Bemühungen der Verwaltung zur Findung einer Lösung und letztlich auch die Alternativlosigkeit des vorgelegten Vorschlags anerkennt, befürchtet er eine zusätzliche Belastung für die Moerser Straße.

Sanierung der Gaterwegbrücke in Duisburg: SPD fordert konkrete Begleitmaßnahmen

„Die Moerser Straße zählt neben den Ab-/Zufluss-Tangenten (L 473 N und Logistikdiagonale) schon lange zu den meistbelasteten Straßen“, erklärt Ortsvereinsvorsitzender Dirk Smaczny. „Erfahrungsgemäß ist auch davon auszugehen, dass sich die Attraktivität der Einfahrt über Friemersheim bei den Spediteuren ebenso in Grenzen halten wird wie bei gleichzeitiger Öffnung der Moerser Straße eine Abfahrt über die Logistikdiagonale. Somit ist realistischerweise zu befürchten, dass für die Moerser Straße eine zusätzliche massive Belastung droht.“

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Die Sozialdemokraten fordern die Verwaltung dazu auf, konkrete Maßnahmen zur Entlastung der betroffenen Menschen zu ergreifen. Demnach sollen die Sanierungsmaßnahmen beschleunigt werden, auf der Moerser Straße zwischen 22 und 6 Uhr Tempo 30 gelten sowie da, wo es technisch möglich ist, auf der Straße Lärmschutzwände errichtet werden. „Um die Menschen angesichts der prognostizierten weiteren Zunahme des Logistiksektors/ Schwerlastverkehrs auch zukünftig besser vor Lärm zu schützen, sind auch endlich bauliche Maßnahmen zur effektiven Lärmreduzierung umzusetzen“, fordert SPD-Ratsherr Ersin Erdal.

BI „Saubere Luft“ aus Duisburg ist verwundert über die Kurzfristigkeit

Konkrete Begleitmaßnahmen zur Verkehrsführung vermisst auch die Bürgerinitiative „Saubere Luft“, wie Mitglied Norbert Bömer im Gespräch mit der Redaktion bestätigt. Bereits im Vorfeld hat die BI den Wunsch geäußert, dass Bürger, Logistiker und weitere Betroffene bei den Planungen mit eingebunden werden (wir berichteten). Bömer zeigt sich verwundert über das Tempo und die kurzfristige Sondersitzung der Bezirksvertretung. „Das ist zwar eine öffentliche Sitzung“, betont er, „aber doch keine Bürgerbeteiligung.“

Die öffentliche Sitzung der Bezirksvertretung Rheinhausen startet am Donnerstag, 15. September, um 16.30 Uhr in der Rheinhausen-Halle, Beethovenstraße 20.