Duisburg-Rheinhausen. Die Sorge vor einem Verkehrskollaps während der Sanierung der Gaterwegbrücke im Jahr 2023 wächst. Jetzt bringt die CDU die Osttangente ins Spiel.
Das Brückenproblem im Duisburger Westen reißt nicht ab. Neben dem Dauerbrenner Cölve Brücke, dem laufenden Neubau der A 40-Brücke und der für Radfahrer und Spaziergänger seit Jahren frustrierenden Sperrung der Homberger Hubbrücke rückt jetzt mal wieder die marode Rheinhauser Gaterwegbrücke in den Mittelpunkt der Debatten. Die ab dem dritten Quartal 2023 geplante Reparatur, die der Brücke für bisher kalkulierte 2,3 Millionen Euro eine Haltbarkeit von weiteren zwölf Jahren bescheren soll, ist bekanntlich eine hochsensible Angelegenheit für den Verkehr in Rheinhausen. Die Gaterwegbrücke ist die Hauptverbindung von der A57 zum Logport.
Ein Jahr vor der anstehenden Sanierung regt sich nun die Sorge davor, dass sich die tägliche Lkw-Karawane während der Bauphase durch Wohngebiete schieben wird. Im vergangenen Jahr ging die Verwaltung von einer Vollsperrung von mindestens drei Monaten während der Bauarbeiten aus. Die Bürgerinitiative „Saubere Luft“ hatte kürzlich ihre Befürchtung öffentlich gemacht, dass Rheinhausen mit der Sanierung dieser wichtigen Brücke auf einen Verkehrskollaps zusteuert. Sie fordert, wie berichtet, von der Verwaltung schon jetzt alle Betroffenen beim Thema Verkehrsumleitung mit ins Boot zu nehmen – am besten mit einer Bürgerbeteiligung. „Die Ideen der Verwaltung müssen vorgestellt werden, vor allem bei denen, die hauptsächlich betroffen sind“, hatte Umweltaktivist Norbert Bömer gesagt.
Jetzt meldet sich die CDU Rheinhausen mit einem ähnlichen Wortlaut: „Alle Verantwortlichen aus Verwaltung, Politik und Logport sollten sich möglichst zeitnah und rechtzeitig vor Beginn der Baumaßnahmen mit den Betroffenen in Rheinhausen zusammensetzen und verträgliche Lösungen finden“, meinen die Christdemokraten. „Die CDU Rheinhausen sieht darin eine höhere Chance auf Akzeptanz der notwendigen Maßnahmen für die Lenkung der Verkehre.“ Denn die werden auf jeden Fall schmerzhaft für viele Anwohner sein.
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Die CDU listet in ihrer Mitteilung die drei möglichen Umleitungen auf, die bei der gesperrten Gaterwegbrücke infrage kommen, um Logport zu erreichen: „Über die Schleusenstraße, über Tor 1 und die Europaallee und über die Osloer Straße.“ Ihr Kommentar dazu: „So weit, so schlecht.“ Denn der Schwerlastverkehr müsse dort erst mal hinkommen. Und genau hier liegt das Problem: „Die potenziellen Routen führen allesamt durch Friemersheim und Hochemmerich.“
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An diesem Punkt kommt für die Christdemokraten wieder das Thema „Osttangente“ ins Spiel. „Wäre diese seinerzeit nicht nur bis zur Brücke der Solidarität, sondern bis zur A 40 gebaut worden, gäbe es für die Verkehre von und zur A 40 eine Route, die Rheinhausen nicht belasten würde“, sagen die Rheinhauser Politiker und verweisen darauf, dass die Gaterwegbrücke nach der Reparatur nur für weitere zwölf Jahre im Einsatz bleiben kann. Danach ist ein kompletter Neubau notwendig. Das sei genügend Zeit für die Planung und den Bau der Osttangentenverlängerung bis zur A 40, die bis dahin eine neue Brücke haben werde, so dass der Verkehr ungehindert abfließen könne. Mit einer verlängerten Osttangente, davon ist die Partei überzeugt, würde es wenigstens für die Zeit des Neubaus der Brücke im nächsten Jahrzehnt eine „belastbare Anbindung von Logport“ geben.
Ausfälle von Brücken, so die Politiker, haben immer gravierende Folgen für die Verkehrsinfrastruktur und die im Umfeld Betroffenen. Im Falle der Gaterwegbrücke wegen des Logport-Zubringers mit erheblichem Ausmaß. Fazit der CDU: „Im Falle Rheinhausen ist es deshalb ratsam, auch diesen Aspekt in den Überlegungen zur Osttangentenverlängerung zu berücksichtigen.“
Fakten zur Gaterwegbrücke
Die Brücke wurde 1971 erbaut. Sie überführt die Friedrich-Ebert-Straße in Rheinhausen über die Straße Zum Logport, die Bahngleise der DB und die Kruppstraße zum Logport. Sie ist die Hauptzufahrt zum Logistik-Standort für den Schwerlastverkehr, der von der A 57 kommt. Das Bauwerk ist so marode, dass es seit Juni 2020 auf beiden Seiten nur noch einspurig genutzt werden darf. Ab dem dritten Quartal 2023 soll die Brücke für 2,344 Millionen Euro so weit saniert werden, dass sie noch geschätzte zwölf Jahre halten wird. Danach steht ein kompletter Neubau an.