Duisburg-Homberg. Der Homberger Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir zeigt sich im Bezug auf die Investorenpläne zur Reaktivierung eines Hochheider Hochhauses reserviert. Und stellt Forderungen an den Unternehmer aus Hannover.

Reserviert reagiert der SPD-Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir auf die Pläne für eine mögliche Sanierung und Umbau des Hochhauses Friedrich-Ebert-Straße 10-16 in Hochheide. „Das Konzept von Verwaltung und Bezirkspolitik ist klar. Ich persönlich unterstütze in jeder Hinsicht das Dezernat für Stadtentwicklung. Wir haben einen massives Überangebot an Wohnraum, auch an Stellplätzen für Pkw“, sagte der Jurist mit Schwerpunkt Immobilienrecht..

Auch die Problematik der Tiefgaragen müsse man in den Griff bekommen. So sei der „Rote Riese“ vor allem auch deswegen nicht voll belegt, weil es dort zu wenig Parkplätze in der Tiefgarage gäbe, lautet Özdemirs Einschätzung.

Gespräche sollten naturlich weitergehen

Die öffentliche Hand habe ihre Zielvorstellung für die Stadtentwicklung in Hochheide deutlich formuliert, diese Wohnungen abzureißen. Auch der Abriss des zugemauerten Hochhauses Ottostraße 18-24 stehe überhaupt nicht zur Diskussion. „Ich nehme die Aussage des Investors Degag zur Kenntnis, mehrere Millionen an der Friedrich-Ebert-Straße 10-16 zu investieren.“ Ob das Immobilienunternehmen aus Hannover oder seine Tochterfirma Altro Mondo tatsächlich saniere und umbaue, sei eine andere Frage. „Jemand, der in den Stadtteil investieren will, sollte man nicht gleich sagen ,Nein, danke, wir haben hier eine andere Zielvorstellung’ und vom Hof jagen. Daher sollten die Gespräche mit Degag/Altro Mondo natürlich weiter geführt werden.“

Özdemir erwarte von jemandem, der Millionen in diesen Stadtteil investiert, „dass er nach außen transparent arbeitet und nicht diese Immobilien als Abschreibungsobjekt für seine potenziellen Investitionen in seiner Bilanzsumme ausrechnet.“

Erste Rede im Bundestag

Özdemir erinnerte an schlechte Erfahrungen mit Unternehmen, deren Projekte nur als Abschreibungsobjekt dienen sollen: „Bei solchen Geschäften, die Investoren nur in ihren Bilanzen verfolgen, geht erst die Straße, dann das Straßenviertel und schließlich der ganze Stadtteil den Bach runter. Dafür ist mir Homberg zu schade!“ Daher erwartet Özdemir von Degag und Altro Mondo, dass diese Firmen „belastbare Informationen“ zur angekündigten Investition liefern.“

Mahmut Özdemir schilderte am Rande des SPD-Neujahrsempfangs in Rheinhausen seine erste Rede im Bundestag, bei der ersten Arbeitssitzung des Parlaments. Der Abgeordnete, der den Duisburger Norden vertritt, sprach neun Minuten vor dem Plenum über eine Karenzzeit für Abgeordnete, die von der Politik in die Wirtschaft wechseln wollen: „Es war ein sehr gutes Gefühl, dass man dort alles sagen konnte, was man auch im Wahlkampf vorgetragen hat. So habe ich gesagt, dass man den Wechsel zwischen Politik und Wirtschaft möglich machen, aber an klare ethische-moralische Regeln binden muss, die verbindlich sind.“