Oft steht beim Parteitag der SPD ein Politpromi am Rednerpult, mal die Ministerpräsidentin, mal der Parteichef. Gestern allerdings hat der Spitzenkandidat die Genossen in der Rheinhausen-Halle auf die Kommunalwahl im Mai eingeschworen: Fraktionschef Herbert Mettler, der in seiner Haushaltsrede noch einen parteiübergreifenden Konsens in den wichtigen Fragen beschwor, ging dabei auf Konfrontationskurs mit der CDU: „Die CDU und ihr abgewählter Oberbürgermeister haben uns massive Probleme hinterlassen, die erst einmal abgeräumt werden müssen, um uns den drängendsten Zukunftsfragen zu widmen.“
Die Probleme seien durch die „massive Untätigkeit von Sauerland“ nach der Loveparade-Katastrophe noch verschärft worden, sagte Mettler und nannte das Küppersmühlen-Desaster, den ausbleibenden Dialog mit Fördergebern auf allen Ebenen sowie die „jahrelange Untätigkeit“ bei der Zuwanderung von Bulgaren und Rumänen als Beispiele. „Respekt“ gebühre daher OB Sören Link, der „nicht mit dem Finger auf seinen Amtsvorgänger gezeigt“ habe, sondern die Ärmel hochgekrempelt und gehandelt habe: „Endlich gibt es mit Sören Link wieder eine klare Führung in unserer Stadt, die die Chancen von Duisburg nutzt.“
Unterstützten will die SPD das mit ihrem Wahlprogramm, das sie seit jeher den „Duisburg-Plan“ nennt: Kein Wunschkonzert sei das, sondern eine „Mischung aus Realitätsnähe und visionärer Kraft.“ Als Beispiele nannte Mettler den weiteren U3-Ausbau und 100 neue Erzieherinnen, die Sicherheit im Alter durch „Alltagsassistenten“ und arbeitsplatzrelevante Stadtentwicklungsprojekte, die unter dem Programm „Impuls“ zur Chefsache werden sollen und wichtige Zukunftsbranchen wie IT-, Umwelt-, Energie- und Nanotechnologien sowie Logistik und Tourismus im Fokus haben.
OB Link sagte in seiner anschließenden Rede: „Die nächsten sechs Jahre werden entscheidend. Dafür brauche ich eine sozialdemokratisch geführte Mehrheit im Rat.“