Duisburg-Homberg. Die Online-Versteigerung von Fundsachen aus verschiedenen Bezirken Duisburgs hat wenig Begeisterung ausgelöst: Zu teuer sei das Losschlagen im Netz. Der damit verbundene Aufwand zu hoch. Nun will das Bezirksamt in Homberg zurück zur herkömmlichen Variante mit Auktionator und direkter Barbezahlung.
Die erste Internet-Versteigerung von Fundsachen aus Homberg, Baerl und Ruhrort hat im Bezirksrathaus am Bismarckplatz wenig Begeisterung ausgelöst. Bezirksamtsleiter Hans-Jürgen Scherhag und sein Stellvertreter Markus Dorok zeigten sich auf Anfrage von der Premiere enttäuscht: „Aufwand und Kosten standen in keinem Verhältnis zu den Einnahmen“, berichtete Markus Dorok über die erste Versteigerung von Fundsachen aus dem Bezirk Anfang September. Dorok: „Wir würden gerne wieder auf das altbewährte Verfahren zurückgreifen.“ Soll heißen: In Zukunft könnte wieder die Teamleiterin des Bürgerservices die Fundstücke aus dem Bezirk samstags vor dem Eingang des Bezirksrathauses auf dem Bismarckplatz versteigern, wie in all den Jahren zuvor.
Markus Dorok: „Diese Live-Versteigerung war wegen ihres Event-Charakters immer sehr beliebt. Im Regelfall wurden wir an diesem Tag sämtliche Fundstücke los.“ Im wahrsten Sinne des Wortes: Denn die gefundenen „Schätzchen“ wurden ihren neuen Eigentümern gleich vor Ort unmittelbar nach der Versteigerung gegen Bares ausgehändigt. Nach dem Motto: Ein Ort – ein Termin.
Nach Versteigerung eine Flut von E-Mails
Das war bei der Versteigerung am 5. September im Internet grundsätzlich anders: Wer am meisten bot und den Zuschlag bekam, musste mit dem Bezirksamt Homberg in jedem Fall einen individuellen Termin für die Übergabe der Waren ausmachen. So gab es nach der Versteigerung eine Flut von E-Mails und Anrufen im Bezirksamt, wie Markus Dorok berichtete: „Die Nachbereitung hat viel Personal, Zeit und Arbeitskraft gebunden.“ Zumal bei der Versteigerung – wie berichtet – immerhin 31 Artikel „unter den Hammer“ kamen, darunter 17 Damen- und Herrenfahrräder, dazu Handys und Schmuck und Bekleidung. „Wegen der überregionalen Versteigerung kamen diesmal besonders viele Bieter von auswärts, aus anderen Städten.“ Auch das habe den Aufwand deutlich erhöht. „Die Leute kamen nach und nach, um sich ihre Sachen abzuholen.“ Und: „Einige Käufer nutzten ihre Mails und Anrufe, um den Preis nachzuverhandeln“, schmunzelte Markus Dorok. Teilweise sei es dabei zugegangen „wie auf einem Basar“. Dabei ist ein Nachverhandeln bei Auktionen nicht zulässig.
Obendrein musste das Bezirksamt 50 Prozent der erzielten Erlöse an das ausführende Internet-Auktionshaus „FunduS“ im westfälischen Schüttorf abgeben. So war der gewohnte Gewinn, den die Homberger bei ihren herkömmlichen Versteigerungen erzielten, dahin. Ein Grund, warum auch das Bezirksamt Mitte, das ebenfalls eine erste Online-Auktion mit „FunduS“ organisierte, von weiteren Versteigerungen im Netz Abstand genommen hat.
Entscheidung soll bald fallen
Das letzte Wort über die Rückkehr zum traditionellen Verfahren ist im Bezirksrathaus Homberg zwar noch nicht gesprochen. Doch Leiter Hans-Jürgen Scherhag und Stellvertreter Markus Dorok denken ernsthaft darüber nach. Eine Entscheidung soll bald fallen.