Duisburg-Homberg. . Bezirksamt in Homberg probiert am 5. September erste Auktion per Internet. Amtsleiter Scherhag hofft auf weniger Aufwand. Erfahrungen bisher unterschiedlich

So war das früher: Das Fund-, Ordnungs- oder Bezirksamt setzte mit schöner Regelmäßigkeit einen Termin fest und lud zur Versteigerung seiner Fundsachen ein. „Zum Ersten, zum Zweiten...und zum Dritten“ - meist kamen Dutzende Kauflustige zum Ortstermin, boten mit und schleppten im Erfolgsfall ein oder mehrere Schnäppchen nach Hause. Die Einnahmen gingen an den Veranstalter, der freilich auch den Auktionator stellen musste. Das bedeutete personellen und damit finanziellen Aufwand.

Fahrräder, Handys und Schmuck

Daher gehen seit 2012 einige der sieben Duisburger Bezirksämter neue Wege, lassen ihre Fundsachen von einem professionellen Auktionator im Internet versteigern. Am 5. September ab 17 Uhr probiert auch das Bezirksamt Homberg/Ruhrort/Baerl das neue Verfahren. Eine Premiere: Während andere Bezirksämter in Duisburg schon ihre Probeläufe mit der Auktion im World Wide Web auswerten, wagt man am Bismarckplatz in Homberg erstmals den Schritt in den Cyber-Space. Insgesamt 31 Artikel, darunter 17 Damen-, Herren-, Kinder- und Jugendfahrräder, dazu Handys, Schmuck und Bekleidung kommen dann „unter den Hammer“.

„Wir wurden zwar auch bisher fast 100 Prozent der Fundsachen auf unseren konventionellen Auktionen los. Und der Aufwand hielt sich vergleichsweise in Grenzen“, stellt Hombergs Bezirksamtsleiter Hans-Jürgen Scherhag fest.

Dennoch hofft man am Bismarckplatz in Homberg, am 5. September ähnlich gute Erfahrungen wie das Bezirksamt Süd mit seiner ersten Online-Auktion machen zu können. Dessen Leiter Friedhelm Klein berichtet: „Bei unserer ersten Online-Auktion haben wir rund 1700 Euro eingenommen, genauso viel wie bei den herkömmlichen Versteigerungen hier im Innenhof unseres Bezirksamtes. Aber der personelle und arbeitsmäßige Aufwand war geringer.“

Außerdem habe man durch die Auktion im Internet einen größeren Käuferkreis erreicht: „Es gab viel mehr Interessenten.“ Und: Das Internet-Auktionshaus „FunduS“ aus Schüttorf im Münsterland habe seine Arbeit „sehr professionell gemacht.“ Klein kann sich vorstellen, dass das Bezirksamt nach den „positiven Erfahrungen“ die Auktionen von Fundstücken aus dem Duisburger Süden auch in Zukunft fortsetzt.

Im Bezirksamt Mitte ist man mit der Versteigerung von Fundsachen via Internet dagegen weniger glücklich: „Unser erster Versuch mit einer Internet-Auktion hat für uns zu einem erheblichen Mehraufwand geführt,“ sagt Amtsleiter Ottmar Schuwerak. Das liege aber vor allem an den besonderen Verhältnissen im Bezirk Mitte. „Hier fallen viel mehr kleinteilige Fundsachen an als in den anderen Duisburger Stadtbezirken.“

„Mehr Umsatz, weniger Erlös“

So würden viele Gegenstände im Zoo oder im Forum vergessen oder liegengelassen. Gerade die überdurchschnittliche Menge dieser kleinteiligen Artikel, die für eine Online-Auktion alle registriert und fotografiert werden müssten, mache die Versteigerung im Internet sehr aufwändig. Bei den ersten Probeläufen habe das Bezirksamt zwar „mehr Umsatz, aber auch weniger Erlös“ erzielt. Dass die Kommune mitunter weniger Erlös erzielen kann als bei herkömmlichen Auktionen, liegt daran, dass jede Kommune bei jeder Versteigerung rund 50 Prozent ihrer Gesamteinnahmen an das Online-Auktionshaus „FunduS“ abführen muss, keine geringe Summe also.

Daher wollen sich die Leiter der Duisburger Bezirksämter in Homberg, Buchholz und Stadtmitte noch nicht auf eine abschließende Bewertung festlegen.