Duisburg.

Da sage noch einer, Lehman-Papiere hätten heute keinen Wert. Allerdings muss man dafür Scripophiloge sein: ein Liebhaber historischer Wertpapiere.

Prioritäts-Obligation kommt unter den Hammer

Dabei geht es nicht um die Anteile, sondern „nur“ um das Dokument selbst, das unter anderem bei Auktionen versteigert wird. Im Falle eines Lehman-Wertpapiers – Lehman Brothers Holdings Inc mit einem Anteil von 0,10 Dollar – brachte das 24.000 Euro.

Exakt dieses Zertifikat hing im Büro des Lehman-Vorstands, beschreibt das „Historisches Wertpapierhaus“ das Dokument. Am 10. November kommt nun eine Prioritäts-Obligation der Bergbau-AG „Neu Duisburg“ aus dem Jahr 1860 unter den Hammer. Startpreis 1300 Euro.

Im Jahr 1854 wurde die Zeche Neu-Duisburg konsolidiert

Den geschichtlichen Hintergrund erklärt das Historische Wertpapierhaus so: Im Jahr 1854 wurde die Zeche Neu-Duisburg aus fünf Grubenfeldern in Duissern-Neudorf konsolidiert. Fünf Jahre später kamen die Felder Neu-Duisburg, Duissern, Grillo, Neudorf, Juliane, Neu-Essen, Am Freischütz, Wilhelm III, Morian, Johann-Heinrich und Conrad Issac zu „Neu-Duisburg“.

Nach schnellen Erfolgen kam es 1863 zur Betriebseinstellung und Liquidation. Eine Nachfolgegesellschaft scheiterte bereits nach drei Jahren. 1870 versuchte dann eine Gruppe um Hugo Haniel als Steinkohlenzeche Neu-Duisburg ihr Glück, doch bereits zwei Jahre später erfolgte der nächste Eigentümerwechsel.

Diesmal ging die Zeche an die Gewerkschaft Neu-Duisburg. An der Gewerkschaft des Steinkohlen- und Eisensteinbergwerks Neu-Duisburg erwarb die Gutehoffnungshütte 1873 eine wesentliche Beteiligung.