Duisburg.

Kaum waren die Sparpläne der Verwaltung bekannt, da formierte sich Widerstand im Duisburger Westen. Nun gründete sich die G „Pro Rheinhausen-Halle“, die verhindern möchte, dass die Kulturstätte an der Beethovenstraße dem Rotstift zum Opfer fällt.

Für die Akteure, darunter Alt-Bürgermeister Friedel Genender, ist der Kampf für den Erhalt ihrer Halle schon eine traurige Tradition, in den 90er Jahren stemmten sie sich schon zweimal erfolgreich gegen die Schließung. „Wenn die Rheinhausen-Halle wegfällt, stirbt hier die Kultur komplett weg“, sagt IG-Mitglied Herbert Penn. Dabei sei deren Schutz doch in der Landesverfassung verankert.

„Es muss gespart werden, daran führt kein Weg vorbei“, sagt Genender, „doch an der richtigen Stelle.“ Die Halle sei jedoch unverzichtbar, nicht zuletzt, weil sie eine hervorragende Auslastung habe – über 150 Veranstaltungen finden laut der IG dort jährlich statt. Sie sei notwendig für Kunst, Musik, Sport, das Vereinsleben und die Menschen aus der gesamten Region. „Wir wollen keine betriebswirtschaftliche Diskussion führen“ und keinen Gegensparvorschlag machen, „aber wir müssen die realen Zahlen kennen.“ Die von der Verwaltung angesetzten Jahreskosten von rund 600 000 Euro berücksichtigen nicht, dass die Hälfte als Pacht an das stadteigene Immobilien-Management (IMD) gezahlt wird.

Unterstützung der Bürger gefragt

„Eine leerstehende Immobilie würde die Stadt auch Geld kosten“ und keine Pachteinnahmen bringen, gibt Mitstreiter Wilhelm Breidenbach zu bedenken. Die tatsächlichen Kosten seien bei den vorherigen Schließungsdiskussionen auch deutlich niedriger gewesen, als die Stadtverwaltung damals angesetzt hatte. Daher ließ sich die Politik davon überzeugen, dass die Rheinhausen-Halle erhalten bleiben musste. Wichtig ist der IG vor allem die Unterstützung der Bevölkerung. Am Mittwoch, 16. Mai, um 19 Uhr trifft sie sich zur Lagebesprechung im Hallen-Restaurant mit allen interessierten Bürgern, Vereinen und Politikern.

Letztere arbeiten schon an eigenen Sparvorschlägen, denn bald kommen die Sparpläne in den Stadtrat. So fordert die Bürgerlich-Liberale (BL) von Kulturdezernent Karl Janssen (CDU), die Duisburg Marketing GmbH nicht als „heilige Kuh“ zu sehen und den Vorschlag des Rechnungsprüfungsamtes auf deren Verschlankung ernsthaft zu prüfen. Dies könne die zur Zeit der Eingemeindung errichtete Rheinhausen-Halle finanziell retten.