Was aus der Duisburg Marketing-Gesellschaft wird und was der zuständige Dezernent Karl Janssen wörtlich gesagt und inhaltlich gemeint hat und was nicht.

Zur Berichterstattung der NRZ „Zerlegen, verteilen, sparen!“, in der die städtischen Rechnungsprüfer vorschlugen, große Teile der Duisburger Marketing-Gesellschaft in die Kernverwaltung zurückzuführen, hatte am Folgetag der zuständige Dezernent Karl Janssen Stellung genommen. Wörtlich ließ er mitteilen: „Das hausinterne Papier zur DMG, aus dem die NRZ zitiert, wurde verworfen.“

Zum besseren Verständnis für jene Leser, die die Vorgeschichte nicht kannten, hatte die NRZ-Redaktion diese Stellungnahme so übermittelt: „Den Vorschlag der Rechnungsprüfer, die Marketing-Gesellschaft zu zerlegen, neu aufzuteilen, um zu sparen, haben wir verworfen.“

Dezernent Janssen legt großen Wert darauf, dass er diesen Satz so nicht gesagt habe. Wer indes das zitierte „hausinterne Papier“ liest, das der NRZ in Kopie vorliegt, stellt fest, dass jenes Papier genau das beschreibt, was Dezernent Janssen aber nicht ausgesprochen hat: „Durch die Rückführung von großen Bereichen der DMG in die Kernverwaltung bzw. Verschmelzung mit einer anderen Gesellschaft (Frischekontor) können wegen der Aufgabe von Doppelarbeiten und personellen Synergien nach vorsichtiger Schätzung des RPA (Anm. d. Red.: RPA = Rechnungsprüfungsamt) rd. 600.000 Euro gespart werden, ohne dass die Aufgabenwahrnehmung dadurch wesentlich beeinträchtigt wird.“

Im Klartext: Die Rechnungsprüfer schlagen vor, die Marketing-Gesellschaft zu zerlegen, neu aufzuteilen, um zu sparen. Und am Ende, so die Meinung des RPA, könnten die Aufgaben trotzdem noch gut erfüllt werden. Diesen Plan, so Janssen, verfolge man aber nicht weiter, denn: „Im Haushaltssicherungsplan gibt es jetzt zwei Maßnahmenblätter, die dem Rat vorschlagen, Synergieeffekte im Bereich Marketing, Kommunikation und Kultur zu überprüfen.“

„Mit Unverständnis und Wut“

Unterdessen hat sich Rudi Lisken von der „Arbeitsgemeinschaft Selbstständige in der Duisburger SPD“ zum Thema zu Wort gemeldet. Er begrüße den RPA-Vorschlag und werde ihn in seinen politischen Gremien vertreten. Die vom RPA vorgeschlagene Konzentration der DMG auf den reinen Hallenbetrieb begrüße er ebenfalls sehr. Diese Neuausrichtung der DMG sei vermutlich geeignet, die von Schließung bedrohte Rheinhausenhalle zu retten.

Auch die Bürgerlich-Liberalen aus dem Duisburger Westen haben sich zu Wort gemeldet: Mit Unverständnis und Wut im Bauch, so schreibt Karsten Vüllings in einer Presseerklärung, nehmen die Bürgerlich-Liberalen im Westen zur Kenntnis, dass die Verwaltung eine vom Rechnungsprüfungsamt (RPA) der Stadt vorgeschlagene Maßnahme zur Haushaltskonsolidierung bereits im Vorfeld der politischen Beratungen in den Wind geschlagen hat. Immerhin 600.000 Euro Ersparnis könnte es laut RPA bringen, die DMG zu verschlanken.

Dieser Vorschlag, so sage jetzt Kulturdezernent Karl Janssen, sei bereits im Vorfeld der verwaltungsinternen Beratungen verworfen worden. „Will diese Verwaltungsspitze um keinen Preis verkrustete Strukturen aufbrechen“, fragt Karsten Vüllings, Bezirksvertreter der BL in Rheinhausen. Denn: 600.000 Euro seien exakt jene Summe, die von derselben Verwaltung als Einsparpotenzial für den Fall der Schließung der Rheinhausen-Halle veranschlagt werde.