Duisburg. . Beim Kraftsportverein Homberg 1925 Budo waren erstmals auch Fünfjährige dabei. Bisher lag die Altersgrenze bei sieben Jahren. Doch die Kleinen waren mit Feuereifer bei der Sache - und legten gleich den Trainer auf die Matte.

Vorsichtig balanciert ein kleiner Junge über eine Bank. Mit einem Handtuch muss er versuchen, seinen Gegenüber von dem dünnen Balken zu schubsen. Neben ihnen stehen zwei Männer in Blau und Weiß und passen auf, dass keiner hinunter fällt. Es sind die Trainer des „Kraftsportvereins Homberg 1925 Budo“ in ihren Judo-Gis. Das sind die traditionellen Judo-Anzüge.

Weiter geht es zum Schwingen an Turnseilen und zum Reck. Am Ende gilt es den Schatz, der unter drei Judo-Trainern liegt, von diesen zu befreien, indem die Trainer zur Seite gerollt werden. 17 Kinder im Alter von fünf bis acht Jahren tobten durch die Sporthalle der Grundschule an der Kirchstraße beim Projekttag „Judo spielend lernen“.

„Bis jetzt konnten Kinder erst mit sieben Jahren mit Judo anfangen“, erzählt der Vereinsvorsitzende Stefan Scharmann. Durch das Projekt, das der Deutsche Judobund aufgelegt hat, können jetzt auch schon Kinder ab fünf Jahren an den Sport herangeführt werden. „Wir wollen, dass die Kinder das spielerisch lernen“, so Scharmann. Darum hatten die Übungen in der Halle auch auf den ersten Blick eher etwas mit Turnen, als mit Judo zu tun. Das täusche aber, erklärt Stefan Scharmann. „Das Raufen mit den Trainern, die auf dem Schatz liegen, ist schon ähnlich wie bei den Bodentechniken.“

Ein bisschen Fußtechnik

Auch ein bisschen Fußtechnik haben die Trainer schon beim sogenannten „Baumfällen“ vermittelt. Der Baum war wiederum auch ein Trainer. Damit die interessierten Judokinder auch sehen, was später auf sie zukommt, zeigten die Trainer ihnen am Ende einen richtigen Judokampf. Gerade für die Kleinen geht es aber auch ganz allgemein über die Förderung von Bewegung und der Stärkung der Muskulatur.

„Das Ziel ist es, dass die Kinder im siebten Lebensjahr die erste Prüfung ablegen können“, so Scharmann. Dann zeigen sie vor einem Prüfungskomitee ihre ersten Judowürfe und Techniken. Sie erhalten dann statt dem ersten weißen Gürtel, den weiß-gelben. Von da an beginnt die normale Judo-Ausbildung.

„Auch für uns war dieser Tag zum Ausprobieren, wie wir mit den kleinen Kindern beim Training klarkommen“, sagt Scharmann. Er und Trainer Mirko Zieger haben im Gespräch aber schon angedeutet, dass aus ihrer Sicht nichts gegen das Projekt steht und dass sie sich vorstellen können, es nach den Osterferien in Homberg zu realisieren.

Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.ksv-homberg.de.