Im Verein "Fit Fun Family" haben Kinder im Grundschualter Gelegenheit, verschiedene Sportarten auszuprobieren, um das richtige Angebot für sich zu finden.

Fußballschuhe und Trikot sind eben erst gekauft – als das Kind einen Eindruck vom Training hat und dem Verein schon wieder den Rücken kehren möchte. Plötzlich heißen die Wunsch-Sportarten Tennis und Leichtathletik – und Kinder und Eltern gehen erneut auf die Suche nach Verein und geeigneter Ausrüstung.

Eine Suche, die Beate Deboße- Stengers Familie im Jahre 1963 bewog, einen eigenen Verein zu gründen. „Damals waren unsere Kinder drei und sechs Jahre alt und wir haben für die ganze Familie eine Sportart und einen Verein gesucht.” Und so gelangten die Eltern zu dem Schluss, es könne hilfreich sein, verschiedene Sportarten auszuprobieren, woraus sich ein Konzept, der Verein entwickelte. In Blöcken von sechs bis acht Wochen bietet „Fit Fun Family” seither Unterricht in den „großen Sportspielen” an.

Derzeit üben die Grundschüler, für deren Altersgruppe das Angebot konzipiert ist, sich in Judo, zuvor war es Leichtathletik, aber auch Basket- und Fußball standen schon auf dem Plan, die Rückschlagspiele Tennis und Tischtennis und Trendsportarten wie etwa das Inline-Skating. Ein Block dauere lang genug, um das Interesse der Kinder zu binden, ihnen gute Einblicke zu gewähren. Auf der anderen Seite wissen sie: wenn Trainingsstunden auch einmal nicht ganz so viel Spaß bringen, wird bald etwas Neues kommen.

Ist die Begeisterung für eine Sportart jedoch groß, hat ein Kind sein neues Hobby gefunden, verlässt es gemeinhin den Verein – was ein Zweck der Gruppe mit den wechselnden Angeboten ist. Doch Übungsleiter und Trainer verlieren auch die Förderung der motorischen Fähigkeiten nicht aus dem Auge. So lässt Judoka Tim Knobloch die Kinder Purzelbäume schlagen, macht Geschicklichkeits- und Gleichgewichtsübungen mit der gemischten Grundschüler- Gruppe. Ein weiteres Anliegen der Vereins-Gründer Beate Deboße-Stenger und Achim Stenger: „Die Förderung des sozialen Lernens.”

Dass das Konzept Spaß macht, auch über das Grundschulalter hinaus, dafür ist die Tochter der Vereinsgründer, Maike Stenger, ein gutes Beispiel. Zwischenzeitlich hat die begeisterte Reiterin und Tennisspielerin selbst den Übungsleiterschein gemacht und trainiert die rund 15 Kinder starke Gruppe mittwochs in Ungelsheim in der Turnhalle an der Nordhäuser Straße.

Ein weiteres, wöchentliches Training bietet der Verein in Buchholz Grundschülern in der Turnhalle der Schule Böhmer Straße an. Auch Beate Deboße-Stenger blieb dem Verein treu – noch immer trainiert sie mit den Müttern – während der Nachwuchs nach „seinem” Sport sucht. „Wir bieten zum Beispiel einen Kurs in Kooperation mit dem Stadtsportbund an, in dem eine Mischung aus Aerobic und Fitness trainiert wird.” Wünschen würde sich die zweifache Mutter allerdings einen regeren Zulauf: „Man sieht beim Training schon, dass der Bewegungs-Mangel bei Kindern zunimmt.” In der Tat purzeln gerade einige Kinder recht ungelenk über die Matten der Ungelsheimer Turnhalle.

„Viele Kinder haben auch Probleme, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren, darum machen wir auch immer wieder längere Pausen, in den die Kinder sich austoben und etwas trinken können.” Was aber eben auch deutlich mache: „Die Kinder wollen sich bewegen. Sie sind voller Tatendrang.” Man muss sie nur lassen.