Duisburg-Rheinhausen. . Im Streit um Lkw-Verkehr, der durch Duisburg-Friemersheim rollt, schließt sich nun auch die forensische Klinik der Bürgerinitiative an. Weitere Unterstützung kommt von der SPD. Anwohner fürchten Lärmbelästigung durch ein geplantes Container-Terminal.

Die vom Vorstand der Friemersheimer Kaufleute-Vereinigung IGF gegründete Bürgerinitiative gegen Lkw-Verkehr in Wohngebieten hat neue Mitstreiter: Nach dem Friemersheimer Spar- und Bauverein, der Anti-Kohlekraftwerks-Initiative „Saubere Luft“, der evangelischen und katholischen Gemeinde, dem Schwimmverein SVR und dem „Bündnis für Familien“ hat jetzt auch die forensische Klinik „Therapiezentrum Niederrhein“ - direkter Nachbar des geplanten Container-Terminals - ihre Mitwirkung angekündigt.

Für den IGF-Vorstand erklärte Sprecher Markus Gohres in diesem Zusammenhang noch einmal, dass der Widerstand nicht gegen das Terminal als solches richtet: „So lange das vernünftig ans überörtliche Straßennetz angebunden wird und auch sonst die Belange der Anlieger respektiert werden, haben wir damit gar kein Problem.“ Dass eine solche Anbindung bislang nicht geplant sei und man dementsprechend massiven Lkw-Verkehr im Friemersheimer Ortskern befürchten müsse, sei allerdings untragbar.

Noch keine Alternativen zu Bach- und Bismarckstraße

Ein Schritt in die richtige Richtung sei die von der Bezirksvertretung beantragte Sperrung von Bach- und Bismarckstraße für Lkw, die keine Anlieger sind (wir berichteten). Zwar sei die Kritik von CDU und FDP, dass es mangels alternativer Strecken von besagten Anliegern sehr viele gibt, nicht von der Hand zu weisen. Gohres: „Der große Wurf, der unsere Probleme löst, ist das noch lange nicht. Aber es ist ein Anfang.“

Die nächsten Schritte wird die Initiative bei einer Bürgerversammlung am Dienstag, 15. März, um 19 Uhr im Clarenbachhaus vorstellen und besprechen.

SPD-Selbstständige fordern Querspange

Damit aber nicht genug. Intensiv befasst sich mit dem Thema Lkw-Verkehr in Friemersheim auch die AG Selbstständiger in der SPD, deren Vorsitzender Rudi Lisken ist. Die AG hat an der Ecke Dahling/Uerdinger Straße ein Transparent aufgehängt, mit dem die Verbindungsspange zur A 57 gefordert wird.

Lisken: „Wir fordern nur, was uns versprochen worden ist.“ Der Sozialdemokrat macht deutlich, dass man keine Gegner einer Gewerbeansiedlung, speziell des Terminals, oder des Lkw-Verkehrs sei. Doch beklagt er, dass diese Fläche ursprünglich für so genanntes „produzierendes Gewerbe“ ausgewiesen worden sei, für das schärfere Auflagen gelten als für das jetzt geplante Terminal.

Rudi Lisken ärgert vor allem: „Man kann doch nicht Grundstücke verkaufen, ohne für eine vernünftige Anbindung zu sorgen. Die Straßen von Rheinhausen werden dem Bedarf nicht angepasst.“ Die Zu- und Anfahrtswege müssten aber gewährleistet sein. Seine Kritik richtet sich vor allem in Richtung Landesregierung: „Sie kriegt die Anbindung nicht finanziert.“ Dieses habe ihn auch Oberbürgermeister Adolf Sauerland gesagt, der sich um die Bereitstellung von Finanzmittel bemüht habe.