Rheinhausen. .

Die Forensik bekommt geschäftige Nachbarschaft: Im Gewerbegebiet Hohenbudberg ist ein kombiniertes Containerterminal für Eisenbahn- und Lkw-Umschlag geplant und bei der Stadt beantragt.

Zwei Portalkräne sollen dort Züge auf sieben Umschlaggleisen bedienen. Des weiteren sind zwei Rangiergleise geplant. Pikant: Die Straßen-Anbindung dieser Umschlaganlage soll „über bestehende Straßen in östlicher Richtung“, also mitten durch Friemersheim, erfolgen.

Als Standort des Containerterminals ist das Gelände hinter der ehemaligen Diskothek (und noch vorherigen Waggonhalle) nahe der Güterbahnlinie Duisburg-Krefeld vorgesehen. Dort hatte die Duisburger Hafengesellschaft Duisport bereits im Herbst 2008 rund 8,5 Hektar Gewerbefläche von der Bahnimmobilien-Gesellschaft Aurelis gekauft. Schon damals hieß es, das Gelände sei für eine „logistische Nutzung“ geeignet.

Das ist, auf den Bahn-Anschluss bezogen, definitiv der Fall. Die An- und Abfahrt der Lkw - ohne die es erfahrungsgemäß nicht geht - wird beim jetzigen Stand der Erschließung allerdings für Konflikte sorgen.

Anfahrt über Dahling-,
Bach- und Wilhelmstraße

„Der Neubau des Kombiterminals würde die Verkehrssituation im Bereich Friemersheim dramatisch verschlechtern, da der zusätzliche Lkw-Verkehr zurzeit nur durch Wohngebiete geleitet werden kann“, erklärte etwa der Rheinhauser SPD-Fraktionschef Manfred Krossa. In der Tat würde die Erschließung „in östlicher Richtung“ über die Dahlingstraße durch das beschauliche, nicht auf Lkw-Verkehr eingestellte Friemersheim-Dorf zum Südwest-Zipfel von Logport oder über Wilhelm- und Bachstraße durch das Friemersheimer Zentrum zur L473n führen.

Dabei wäre die L473n mit einer bereits seit mehreren Jahren geplanten, aber regelmäßig vor Toresschluss aus dem Haushalt gestrichenen Querspange von der Dahling-straße direkt zu erreichen. Selbst die Einmündung vom Kreisverkehr im Gewerbegebiet ist schon vorhanden. Ob die Stadt dafür Mittel findet, ist allerdings fraglich. Ob Duis­port, wie im Fall der Rheinhauser Osttangente, selber aktiv wird, ebenfalls.

Bis in die 90-er Jahre war das Gebiet zwischen Friemersheim-Dorf und Mühlenberg schon einmal Standort eines Rangierbahnhofs - damals sogar eines der größten in ganz Deutschland. Der Name der benachbarten „Eisenbahnsiedlung“ sowie diverse Eisenbahner-Kultur- und Sportvereine künden noch heute von der Bedeutung, die die Bahn als dortiger Arbeitgeber hatte - wie Rheinhausen um das Krupp’sche Hüttenwerk entstand auch Hohenbudberg erst durch und um den Verschiebebahnhof.

Von Duisport gab es auf Anfrage lediglich die Auskunft, dass „wir mehrere Nutzungsmöglichkeiten prüfen“. Das Staatsunternehmen (zu je einem Drittel in Bundes-, Land- und Stadtbesitz) steht zur Zeit wegen der Pläne, am Homberger Rheinpreußenhafen ebenfalls ein Containerterminal zu errichten, in der Kritik. Auch dort, finden Anwohner und Lokalpolitiker, würde die verkehrliche Erschließung erstere unzumutbar belasten. „Logport I“ in Rheinhausen wird von den Homberger Kritikern als Negativ-Beispiel für mangelhafte Verkehrsplanung angeführt.