Duisburg-Rheinhausen. „Erheblichen Aufwertungsbedarf“ sehen Experten in Rheinhausen. Jetzt sollen Markt, Krefelder Straße und Fußgängerzone schöner werden. Aber wie?
Schön ist anders. Wer den Hochemmericher Marktplatz besucht, wenn hier keine Händler stehen, der sieht vor allem eines: Außer parkenden Autos hat der Ort vor dem Einkaufszentrum Marktforum nicht viel zu bieten. Das Herz von Rheinhausen ist eine unattraktive Asphaltwüste. Zu dieser Erkenntnis kommen die Experten, die im August 2021 ein Handlungs- und Maßnahmenkonzept für das Nebenzentrum Rheinhausen vorgestellt haben. „Erheblichen Aufwertungsbedarf“ sehen sie sowohl für den Marktplatz, als auch für die Fußgängerzone und die stark befahrene Einkaufsmeile Krefelder Straße. Entwickelt wurden Ideen, wie das Zentrum in Hochemmerich auch mit wenigen Mitteln attraktiver werden kann. Die Veränderungen, die insgesamt knapp 700 000 Euro kosten, werden jetzt umgesetzt. Am 13. Juni haben die Arbeiten begonnen.
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Eines vorweg: An den Leerständen in der Fußgängerzone, das teilen die Macher des Konzeptes mit, wird man auch mit den allerbesten Ideen so schnell nichts ändern. Eine Wiederbelebung des Einzelhandels beurteilen die Fachleute „angesichts der generellen Entwicklungen in diesem Sektor und der Wettbewerbssituation zum Marktforum“ als „unwahrscheinlich“. Daher haben sie ihre Arbeitskraft darauf fokussiert, mit welchen Maßnahmen die Aufenthaltsqualität in der Fußgängerzone trotz der bescheidenen Einkaufsmöglichkeiten gesteigert werden kann.
Ein „Raum für Erholung und Spiel“ soll auf der Friedrich-Alfred-Straße entstehen. Für das Konzept wurde der Begriff „grüner Pausenraum“ entwickelt. Wer in den umliegenden Betrieben arbeitet, so die Idee, der könnte die Fußgängerzone nutzen, um hier seine Erholungszeit zu verbringen. So weit die Theorie, die vor allem mit mehr Grün und einer ansprechenderen Gestaltung umgesetzt werden soll.
Die Vorarbeiten für die neuen Grünflächen in Duisburg-Rheinhausen sind abgeschlossen
Den Bäumen in der Fußgängerzone soll mehr Platz geschenkt werden. Die Beete seien viel zu klein. Sie werden jetzt zu „Freiraumfeldern“ erweitert und miteinander verbunden. Die Vorarbeiten für diese neuen Grünflächen sind schon abgeschlossen. Am Rand dieser Flächen sind Spielgeräte vorgesehen. Neue Ideen gibt es auch für die mittlerweile zugewucherten Hochbeete. Sie sollen zu „begrünten Loungemöbeln“ umgebaut werden. Was nichts anderes heißt, als dass man sich hier bald auf schöneren Sitzgelegenheiten umgeben von Grün ausruhen kann.
Neue Fahrradständer, mehr Bäume, ein Trinkwasserbrunnen, Ladesäulen für E-Bikes und eine Radservicestation stehen außerdem noch auf dem Einkaufszettel für die Friedrich-Alfred-Straße Und: Alle „ungepflegten Pflanzgefäße“ werden entfernt und der Brunnen soll als „Treffpunkt und Mitte der Fußgängerzone“ aufgewertet werden.
Ein verbindendes Pflasterband soll von der Fußgängerzone zum Markt führen
Damit das Zentrum von Hochemmerich mehr wie eine Einheit wirkt, wird laut Konzept ein verbindendes Pflasterband von der Fußgängerzone über die Krefelder Straße bis zum Markt führen. Das jetzige Zentrum des von Bäumen umgebenen Marktplatzes beurteilen die Gutachter als „kahl und unattraktiv“. Hier ist das Ziel, die Nutzbarkeit des Platzes außerhalb der Markttage zu verbessern, ohne dabei die Veranstaltungs- und Marktnutzung zu behindern. Kernstück der Verschönerung des Hochemmericher Marktes ist laut „Handlungs- und Maßnahmenkonzept“ eigentlich das Pflanzen von Bäumen in der Mitte des Platzes.
Und die Kirmes? Schausteller beobachten die Umgestaltung in Rheinhausen mit Sorge
Eine Idee, die nach Bekanntwerden der Pläne im vergangenen Jahr für Wirbel bei den Schaustellern gesorgt hat. Die Kirmesmacher hatten sich öffentlich beschwert, dass diese Pläne nicht mit ihnen abgestimmt worden seien. Die Sorge, dass sie ihre Fahrgeschäfte und Buden nicht mehr wie gewohnt aufbauen können, haben sie immer noch. „Wir hatten gefordert, dass es mobile Kübel für die Pflanzen gibt“, sagt Schausteller Ralf Reminder. Was die Stadt hier nun plant, darüber sei er nicht informiert. Obwohl die genaue Positionierung der Bäume laut Konzept „unter enger Absprache“ mit den Akteuren beschlossen werden sollte, damit alle Veranstaltungen weiterhin problemlos möglich sind.
Aus dem Rathaus klingt der Fall anders. „Wir haben das gemeinsam mit Duisburg Kontor, Feuerwehr, Markt und Kirmes abgestimmt, somit gibt es keine Einschränkungen“, teilt die Pressestelle mit. „Die Pflanzkübel sollen an den Eingangsbereichen zum Marktforum stehen. Es handelt sich um einen Austausch der Bestandskübel.“ Die Kirmes kann laut Stadt also wie gewohnt aufgebaut werden.
Was aus den ursprünglich im Konzept vorgeschlagenen „Bäumen in der Platzmitte“ wird, darüber ist nichts bekannt. Die Verschönerung von Markt, Fußgängerzone und Krefelder Straße soll voraussichtlich zum Ende des dritten Quartals 2023 vollendet sein.