Duisburg-Homberg. Das Freibad Homberg im Duisburger Westen hat nun nach langer Verzögerung geöffnet. Was Besucher am ersten Tag sagen und wie es weitergehen soll.
Schon 15 Minuten vor der Eröffnung bildet sich eine Schlange an der Schillerstraße in Homberg. Rund 40 Menschen, hauptsächlich Kinder, stehen mit Schwimmsachen ausgerüstet vor dem blauen Tor. Sie alle wollen zu den Ersten gehören, die 2023 ins Becken springen können: Am Freitag, 23. Juni, konnte das Freibad Homberg nach langer Hängepartie erstmals in diesem Jahr seine Türen öffnen – nachdem die Saison planmäßig schon Anfang Mai starten sollte.
„Das ist Mega“, bringt Dorothea Gehrke es auf den Punkt. Die Duisburgerin ist seit Jahren Dauergast im Freibad, mittlerweile geht sie regelmäßig mit einer kleinen Gruppe schwimmen. „Wir haben zwei Wochen lang gezittert, ob das Bad überhaupt öffnet.“ Lange war nicht sicher, wie es um die Zukunft des Freibads steht. Wegen Personalproblemen hat sich die Eröffnung lange nach Hinten verschoben.
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Die Stadt konnte – trotz nach eigener Angabe intensiver Suche – den Bedarf an Bademeistern nicht decken. Erst am Dienstag kam dann die für viele im Stadtteil erlösende Nachricht, dass das Freibad am Freitag öffnen kann. Mit Konsequenzen: Das Rhein-Ruhr-Bad in Hamborn ist während der Ferien geschlossen, Schwimmmeister von dort nun im Duisburger Westen im Einsatz.
Freibad Homberg in Duisburg hatte lange geschlossen: „Das war ätzend“
„Dass das Rhein-Ruhr-Bad dafür schließen muss, ist schade, aber in Ordnung“, sagt Gehrke. „Wir sind alle super glücklich, dass es endlich hier losgeht.“ Das sieht auch Rebecca Brauer so, die mit Freunden und Familie vorne in der Anstellschlange steht. Dass das Freibad 1,5 Monate trotz sommerlichen Temperaturen geschlossen hatte, kritisiert die Mutter, die in der Saison fast jeden Tag hier ist. „Das war ätzend. Wir haben uns immer die Frage gestellt, wo wir mit den Kindern hingehen.“
Brauer ist berufstätig, spontan mit den Kindern in ein Freibad fahren, sei oftmals schwierig, da viele Bäder dann schon voll wären. „Hier nach Homberg können die Kinder auch spontan hinlaufen, aber nach Moers oder Kamp-Lintfort geht das nicht so einfach“, sagt sie.
Freibad Homberg: Stadt Duisburg lockte Mitarbeitende mit Prämien
Um Punkt 12 Uhr öffnen sich die Tore, blitzschnell nehmen die Kinder Rutsche und Sprungbrett ein. Im Eingangsbereich haben sich Lokalpolitiker versammelt, die in den vergangenen Tagen immer wieder von Bürgerinnen und Bürgern gefragt worden sind, wann es denn endlich losgeht.
„Es ist schwierig, Personal zu bekommen“, sagt SPD-Ratsherr Werner von Häfen. Als Vorsitzender des Betriebsausschusses Duisburg Sport hat er sich intensiv mit dem Freibad Homberg beschäftigt. Schon jetzt laufen die Planungen für die kommenden Jahre, bestätigt er. „Wir müssen dem Personal eine Perspektive für die Zukunft geben.“
Neben Prämien, mit denen die Stadt dieses Jahr erstmals einen Anreiz schaffte, stehen auch langfristige Verträge im Raum. „Wir müssen die Saisonabhängigkeit rausnehmen“, sagt Hans-Gerd Bosch, SPD-Fraktionsvorsitzender im Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl. Das Freibad öffnet nur wenige Monate, auch in der kalten Jahreszeit müsse es die Option für eine Beschäftigung geben – „etwa in den anderen Hallenbädern“, sagt von Häfen und räumt ein: „Wir haben sehr spät mit den Prämien angefangen, das hätte früher passieren können.“ Wie berichtet, konnten die Stadt acht neue Mitarbeitende für die Wasseraufsicht Homberg gewinnen.
Freibad Homberg: Menschen in Homberg befürchteten die Schließung
Auch Bezirksvertretungsmitglied Heike Gau (SPD) ist froh, dass die Öffnung des Freibads nun geklappt hat. „Wir haben viele Menschen im Bezirk, die nicht mal eben in den Urlaub kommen, für die ist das unfassbar wichtig.“ Die Bürgerinnen und Bürger hätten Angst, dass es in Homberg zu einer dauerhaften Schließung kommt. „Oberbürgermeister Sören Link hat aber betont: an das Freibad geht keiner ran“, erklärt sie.
Ob das Problem im kommenden Jahr gelöst ist, ist noch nicht abzuschätzen. Den Menschen, die am ersten Tag ins Freibad gekommen sind, ist die Freude jedenfalls merklich anzusehen.
Das Freibad Homberg (Schillerstraße 160) öffnet täglich von 12 bis 20 Uhr. Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.badeportal-duisburg.de.
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