Duisburg-Rheinhausen. Im Netz spekulieren Anwohner der Eisenbahnsiedlung in Duisburg, ob RTL Zwei hier erneut für sein TV-Doku-Format dreht. Das sagt der Sender.
Anwohner der Eisenbahnsiedlung in Duisburg spekulieren in sozialen Netzwerken, ob der Sender RTL Zwei erneut für seine selbst ernannte Sozialreportage „Hartz und herzlich“ in der Siedlung dreht. Hintergrund ist ein Foto, das unter anderem einen Mann mit einer TV-Kamera zeigten soll. Unter dem Beitrag mischt sich in den Kommentaren Entsetzen und Belustigung. „Ich find’s einfach nur schlimm, dass wegen solchen Menschen Hartz 4 Empfänger so abgestempelt werden“ und „Gönnt den Darstellern diesen Zusatzverdienst“ ist unter anderem zu lesen.
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Der TV-Sender kann aktuelle Dreharbeiten in Duisburg nicht bestätigen, erklärt ein Sprecher von RTL Zwei auf Anfrage der Redaktion. Das TV-Format „Hartz und herzlich“, das mittlerweile mehr als 15 Staffeln hat, feierte 2016 seinen Premiere mit Folgen über die Duisburger Eisenbahnsiedlung. Laut RTL Zwei beleuchtet die Doku-Reihe „die Zustände in verschiedenen sozialen Brennpunkten und blickt hierbei auf den Alltag der betroffenen Menschen am Rande des Existenzminimums“. In einer Spezial-Folge von 2017 kehrte das Team darüber hinaus in die Eisenbahnsiedlung zurück.
Eisenbahnsiedlung in Duisburg: TV-Ausstrahlung sorgte 2016 für Entsetzen
Schon nach dem Auftakt 2016 waren viele Anwohner entsetzt über das Gezeigte. Vier Monate lang hat damals ein Kamerateam unterschiedliche Bewohner der Siedlung im alltäglichen Leben gefilmt. Vieles davon wurde nie gezeigt, weiß auch Heinz Siebierski von der Interessengemeinschaft Hohenbudberg-Eisenbahnsiedlung. Mit einem offenen Brief kontaktierten die Siedler damals den Sender – und warfen ihm eine Verzerrung der Realität vor. Auch Siebierski kann die aktuellen Spekulationen über erneute Dreharbeiten nicht verifizieren. RTL Zwei betont, neue Folgen aus Duisburg rechtzeitig anzukündigen, sollte es dazu kommen.