Duisburg-Rheinhausen. RTL II zeigt am 20. und 27. Februar die Sozial-Dokumentation „Hartz und herzlich“, in deren Mittelpunkt die Rheinhauser Eisenbahnsiedlung steht.

Von der Idee bis zur fertigen Sendung sind nahezu zwei Jahre vergangen. Der Privatsender RTL II zeigt Samstag (20.15 Uhr bis 23.15 Uhr und am kommenden Samstag (20.15 bis 23.10 Uhr) eine sogenannte Sozial-Dokumentation, die in der Rheinhauser Eisenbahnsiedlung spielt, Titel: „Hartz und herzlich“. Gezeigt werden soll laut Aussage des Senders „ein authentischer, naher Einblick in das Leben von Menschen, die in Deutschland nah an der Armutsgrenze leben.“

Mehr als 200 Stunden Filmmaterial seien seit Juli 2014 in der Siedlung entstanden, weiß der hiesige Heimathistoriker Wolfgang Faber. Er und seine Kollegen hoffen auf eine Sendung, die tatsächlich authentisch ist und auch darauf, dass es eben keine dem weitläufigen RTL II-Klischee einer der krawallmachenden Nabelschau entspricht. Was eine RTL II-Sprecherin übrigens im Vorfeld bereits klargestellt hatte: Es handele sich keinesfalls um ein Format wie „Frauentausch“. Bei der Sendung tauschen Ehefrauen temporär ihre Familien.

„Keine klischeehafte Kulisse“

Für die Dokumentation wollte man, so schreibt es Stefan Albrecht, Leiter der Abteilung Docutainment bei RTL II, „keine vordergründig klischeehafte Hochhaus-Kulisse, sondern den Wandel von Tradition zur wachsenden Armut abbilden. Über ein Jahr lang haben wir im gesamten Bundesgebiet gesucht, die Eisenbahnsiedlung und ihre Menschen haben am Ende am meisten überzeugt“.

Der Titel „Hartz und herzlich“ sei ausgewählt worden, da er altbekannt klinge, „damit spielen wir natürlich. Er passt gut, weil die Herzlichkeit vieler Menschen in der Siedlung im Mittelpunkt steht und ,Hartz IV’ zum festen Begriff für Armut geworden ist.“

Eisenbahnsiedler wollen Doku gemeinsam schauen

Zwischen September 2015 und Januar 2016 sei man mit einem Kamerateam nahezu täglich vor Ort gewesen, man habe keine Schauspieler eingesetzt, ausschließlich Bewohner oder auch den Kioskbesitzer aus der Siedlung gefilmt. „Ausschlaggebend war die Bereitschaft der Menschen, sich von TV-Teams begleiten zu lassen und über den Zeitraum von vier Monaten Einblicke in ihren Alltag zu gewähren. Um einen möglichst umfassenden Blick in die Eisenbahnsiedlung zu bekommen, haben wir sowohl Hartz IV Empfänger als auch Siedler mit einer langen Tradition in der Siedlung begleitet“, so Albrecht.

Die Eisenbahnsiedler wollen sich Samstag Abend selbst von dem von der Filmfirma Ufa Show&Factual im Auftrag produzierten Film überzeugen und kommen ab 19.30 Uhr im Johannes-Büttner-Haus an der Martinistraße zusammen.

Gerne hätten wir Ihnen, liebe Leser, vorab über eine Preview von der Sendung berichtet. Diese gab es jedoch nicht, laut RTL II ist der Film nicht rechtzeitig fertig geworden.