Duisburg. . Viele Bewohner der Eisenbahnsiedlung fühlen sich durch die RTL II-Doku “Hartz und herzlich“ falsch dargestellt. Der Sender wehrt sich gegen Kritik.

Es scheint aktuell zwecklos, auf Sonnenschein zu warten. Der hätte durchaus dabei geholfen, die in einer RTL II-Dokumentation eher einseitig beschriebene Eisenbahnsiedlung in ein glänzenderes Licht zu rücken. Die beim Rundgang von unserem Fotografen Lars Fröhlich geschossenen Aufnahmen sollen aber dennoch ein Bild jenseits von Hartz IV, gewünschten Brust-Operationen und selbst ge- und verschnittenen Haupthaaren geben.

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Von Daniel Cnotka

Die Diskussionen um die sechsstündige Sozial-Doku im Privatfernsehen gingen indes weiter. So kommentierte RTL II einen offenen Brief der Interessengemeinschaft Hohenbudberg Eisenbahnsiedlung. Und die SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas hatte sich ebenfalls an den Sender gewandt. Die Parlamentarierin schreibt, dass sie es richtig findet, dass sich die Interessengemeinschaft gegen die „einseitige Darstellung wehrt.“ Sie spricht von klischeehafter Verzerrung der Realität, die Sendung habe lediglich ein Ziel gehabt: Menschen bloßzustellen. Bas macht den Vorschlag, einen Film über die positiven Seiten Duisburg zu machen, „Sie würden einen Film mit echtem Überraschungseffekt produzieren.“

RTL 2 berichtet von "jeder Menge positiven Zuschriften"

RTL 2 wehrt sich in den gegen die Aussagen der Interessengemeinschaft, der zuständige Docu-tainment-Chef Stefan Albrecht schreibt, dass die Sendung beim Publikum sehr gut angekommen sei. „Von vielen Seiten haben uns jede Menge positive Zuschriften erreicht. Sei es von Menschen, die Teil unserer Dokumentation waren, oder von interessierten Zuschauern, die uns ihr Lob ausgesprochen haben. Besonders gefreut haben uns die zahlreichen Zuschriften von Zuschauern, die den Menschen, die sie in „Hartz und herzlich“ kennengelernt haben, Hilfe anbieten wollten.“

Man habe sich bemüht, den Menschen in der Siedlung stets auf Augenhöhe zu begegnen. „Wir haben die Geschichten der Menschen aus der Duisburger Eisenbahnsiedlung nicht stellvertretend für irgendein übergeordnetes Thema erzählt, sondern einfach und unaufgeregt abgebildet. Kein intellektueller Überbau und auch keine journalistische Betroffenheit. Wir wollten die Realität abbilden – echt, pur und fernab jeglicher Zuspitzung.“

Die Eisenbahnsiedlung

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