Moers/Duisburg. Für die Serie „Ferien bei den Nachbarn“ testet eine Moerserin die Biergärten am Rhein im Duisburger Westen. Das sind ihre Empfehlungen.

Nadja Schlung lehnt sich in dem braunen Gartenstuhl entspannt zurück, in der einen Hand eine Pommes mit Majo, in der anderen ein kühles Bier. Um sie herum zwitschern Vögel in den großen Bäumen, die bei der Mittagshitze Schatten spenden. Sie nimmt einen Schluck des Hopfengetränks, atmet tief ein und sagt: „Das ist wirklich wie Urlaub in der Heimat.“ Zufrieden lässt sie ihren Blick schweifen, über die Tische und Stühle im Biergarten des „Jedermann am Rhein“, über das Wasser, dann stockt sie und schmunzelt: „Von hier aus blicke ich direkt auf die Baustelle an der A40 Brücke. Andere würde das sicher stören, ich finde es aber schön, verbinde es mit Zuhause.“

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Die 25-Jährige kommt gebürtig aus Moers, verbringt ihre Zeit aber gerne in Duisburg – auch, weil sie an der Universität studiert, aber vielmehr, „weil ich mich mit der Stadt so sehr verbunden fühle. Ich bin in Duisburg geboren“. Als Kind sei sie mit ihren Eltern oft am Rhein spazieren gewesen und dann in eine der Gastronomien zum Eis essen oder Limo trinken, eingekehrt – auch heute noch. Nur hat sie mittlerweile die Limo gegen Bier getauscht. „Da Moers leider nicht an den Rhein grenzt, ich es aber liebe hier zu sitzen und bei gutem Wetter am Abend einen Absacker und vielleicht ein leckeres Schnitzel zu genießen, bedeutet für mich ein Ausflug in einen solchen Biergarten immer Urlaubsfeeling pur.“

Biergarten in Duisburg-Homberg hat 2022 eröffnet

Genau dieses Gefühl wollen auch Antje und Guido Kroll, Inhaber des „Jedermann am Rhein“, bei ihren Gästen wecken. Mitte Juni 2022 haben sie die Gastronomie in Duisburg-Homberg erst eröffnet, aber schon jetzt einen beliebten Klassiker unter den Gästen erkannt: „Nachos mit unserem Jedermann-Dip. Die Basis ist Creme Fraiche, dazu Brunnenkresse und Chinakohl. Weitere Zutaten werden nicht verraten“, sagt Antje Kroll mit einem Augenzwinkern. Aber auch die Pommes mit Majo scheinen gut bei den Gästen anzukommen: Nadja ist zufrieden. „Schön salzig und knusprig“, lautet ihr Fazit.

Im „Rheinblick“ war Nadja früher oft mit ihren Eltern.
Im „Rheinblick“ war Nadja früher oft mit ihren Eltern. © Nina Meise | Nina Meise

Besonders gern isst sie im Biergarten jedoch Burger. Hier ist ihr vor allem der Burger in Erinnerung geblieben, den sie bei jedem Besuch mit ihren Eltern im „Rheinblick“ in Duisburg-Baerl bestellt. „Nach unserem ,Rheinlick Craft Burger’ noch den frisch gebackenen Apfelstrudel und der kleine Urlaubstag kann mit einem Limoncello-Cocktail ausklingen“, lautet der Tipp von Inhaberin Andrea Gerhards. Sie selbst bezeichnet ihren Gastronomiebetrieb nicht als Biergarten: „Wir sind mehr ein Open-Air-Restaurant mit großartigem Blick auf die Rheinschleife und Großindustrie.“

Gastronomie am Rhein: Eine „ganz besondere Art des Genießens“

Das Essen und Trinken unmittelbar am Rhein sei

„Der Biergarten-Hafensturm“: Hier genießt Nadja gerne eine Krakauer-Wurst.
„Der Biergarten-Hafensturm“: Hier genießt Nadja gerne eine Krakauer-Wurst. © Nina Meise | Nina Meise

einfach eine „ganz besondere Art des Genießens“, kann auch Jörg Stövhase bestätigen. Er betreibt das Restaurant „Der Biergarten-Hafensturm“. Doch nicht nur der Blick auf den Rhein sei die Reise zu der Gaststätte im Duisburger Westen wert: „Ein Cocktail, dazu unsere beliebten Garnelen und man hat alles, was man im Urlaub braucht.“ Nadja springt auf der Speisekarte jedoch etwas ganz anderes ins Auge – die Krakauer. „Das erinnert mich an meine Zeit in Polen“, sagt die 25-Jährige und lacht. Dort hat sie ein Auslandsemester verbracht. Seit kurzem ist sie erst wieder in Deutschland und freut sich jetzt, die restliche Zeit des Sommers zu Hause genießen zu können. Bestimmt auch noch mal mit einem kühlen Getränk am Rhein