Duisburg-Rheinhausen. Im April war die Grundsteinlegung für die 18 Wohnungen in Duisburg-Bergheim, jetzt wurde das Richtfest gefeiert. 50 Bewerbungen liegen schon vor.
Im April wurde die Zeitkapsel zur Grundsteinlegung in die Erde gesenkt, jetzt feiert der Bauverein Rheinhausen an der Neustraße schon das Richtfest. 18 begehrte Wohnungen entstehen dort in Bergheim. „Weihnachten 2022 sollen die zukünftigen Mieter schon in ihrem neuen Zuhause sein“, verspricht der Vorstandsvorsitzende Marten Thöne (37).
„Schon nach der Berichterstattung über die Grundsteinlegung gab es 50 qualifizierte Bewerbungen für die 18 Wohnungen, die zwischen 65 und 105 Quadratmeter groß sind“, berichtet Thöne. Dass der Bau zeitgemäß fortschreiten kann, obwohl viele Branchen Lieferprobleme haben, führt er auf die langjährigen guten Partnerschaften zurück, auf die die Genossenschaft vertrauensvoll setzen kann.
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Der Rohbau konnte zum Richtfest bereits begangen werden. Installation, Strom und Heizung sind bereits verlegt, die Fenster eingebaut und die Solepumpe sorgt für die gewünschte Erdwärme. „Wir sind auf dem Weg zum Null-Emission-Haus“, sagt Marten Thöne stolz. Denn Klimaschutz wird beim Bauverein ernst genommen. Das koste natürlich viel Geld, sei aber unbestritten eine ganz wichtige und vernünftige Investition.
Ziel für die Wohnungswirtschaft auch in Duisburg: klimaneutral bauen bis 2040
Die deutsche Wohnungswirtschaft habe sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 CO2-neutral zu bauen. Auf dieses ehrgeizige Ziel wolle man mit aller Kraft hinarbeiten. Aus dem Grunde habe man sich auch entschlossen, für das Haus an der Neustraße Photovoltaik zu installieren. Eine Maßnahme, die man eigentlich erst später in Angriff nehmen wollte. „Eine 65 Quadratmeter große Wohnung verursacht im Jahr einen Ausstoß von 2,4 Tonnen CO2 und wäre damit natürlich nicht nachhaltig. Wir arbeiten daran, bei Neubauten fast autark zu sein.“
Teuer werde der Klimaschutz für den Bauverein, weil die Kfw-Förderung 55 auslaufe. Die Kosten gebe man natürlich nicht eins zu eins an die Mieter weiter. „Wir werden auch an der Neustraße unter zehn Euro pro Quadratmeter bleiben können. Denn wir müssen als Genossenschaft ja nicht auf hohe Rendite achten“, sagt Marten Thöne und ist überzeugt von dem Modell, adäquaten Wohnraum zu vernünftigen Preisen zur Verfügung zu stellen. Das ist auch in unserer Satzung festgehalten.“
Die Garagen an der Neustraße haben Anschlüsse für Elektroautos
Auf Klimaschutz achtet die Genossenschaft nicht nur in den Häusern. Auch sonst wird sichtbar, dass an den gesteckten Klimazielen gearbeitet wird. Für die 18 Garagen gibt es auch Anschlüsse für Elektroautos. „Außerdem haben wir bereits 3000 Quadratmeter Garagendächer begrünt“, erklärt der 37-Jährige. Er macht auch darauf aufmerksam, dass ebenfalls das alte Verwaltungsgebäude an der Krefelder Straße 83 zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt beitragen wird.
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Denn es gab auf den 1400 Quadratmetern 45 Arbeitsplätze. Dort entstehen jetzt 14 Wohnungen, weil, wie berichtet, der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes an der Uhlandstraße 7 in Angriff genommen wurde. Natürlich sind auch die Wohnungen an der Krefelder Straße, die neu entstehen, ausgesprochen begehrt. Wie immer, ist auch dort die Zahl der Bewerber deutlich höher als die Zahl der Wohnungen.
Die Mieter in den Häusern müssen auch zusammenpassen
Aber, es gibt einige Regeln, nach denen sich der Bauverein richtet, wenn es um die Belegung von Wohnungen geht. Unter anderem kommt es auf die Wartezeit an, die auch ein wichtiges Kriterium darstellt, wenn man eine Wohnung der Genossenschaft haben möchte. Auch die, im Gegensatz zur privaten Wohnungswirtschaft günstigen Preise, spielen eine Rolle. „Wir liegen durchschnittlich immer noch bei fünf Euro für unsere Wohnungen“, sagt der Vorstandsvorsitzende.
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Die Preissteigerungen von 30 Prozent kämen auch durch die Anlagetechnik vor Ort, die Dämmung und die Leitungsverlegung zustande.
Was dem Bauverein auch wichtig ist: Die Zusammensetzung der Mieter in den Gebäuden. „Wir haben bisher immer einen guten Spagat gefunden, denn die Menschen in den Häusern müssen ja auch zusammen passen.“ Es gibt einen Einzugsservice. Wenn zum Beispiel eine ausländische Familie einzieht, geht man mit ihr durch das Haus und stellt sie den anderen Mietern vor.
>>> Wegen Corona: Bauverein lässt Aufschub der Miete zu <<<
Die Corona-Pandemie hat auch beim Bauverein in Rheinhausen für einige Veränderungen gesorgt. „Wir haben immer 50 Prozent der Belegschaft in den Büros, die andere Hälfte bleibt im Homeoffice. Der Wechsel in dem Rhythmus findet dann wöchentlich statt“, erklärt der 37-jährige Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft, Marten Thöne.
Antworten hat das Unternehmen auch auf die deutlich sichtbaren Auswirkungen der lang anhaltenden Pandemie. „Wir kommen als Genossenschaft gut durch diese Zeit. Auch, weil viel weniger Mieter umziehen. Die Fluktuation ist seit langem deutlich geringer als es in früheren Jahren der Fall war. Das heißt für uns natürlich, es gibt viel weniger Mietausfälle durch Wohnungswechsel.“
Aber auch die üblen und schlimmen Folgen der Pandemie auf bestimmte Branchen kommen bei der Wohnungsgenossenschaft an. „Vor allem das Gewerbe muss seit Monaten teilweise richtig kämpfen“, weiß Marten Thöne. „Es gibt viele Anfragen und Bitten von Mietern, ob es einen Aufschub der Miete geben kann.“ Das habe es so in früheren Zeiten nicht gegeben. Da man in der Genossenschafts-Satzung festgelegt hat, dass alle Mieter gleich behandelt werden, hat man sich zusammengesetzt und entschieden, dass man einen Aufschub in der momentanen Not zulässt.